Zürich (awp) - Am Donnerstag ziehen die Notierungen am Schweizer Aktienmarkt überwiegend an. Allerdings scheint die Luft langsam etwas dünner zu werden, nachdem der SMI seit Jahresbeginn nahezu ungebrochen aufwärts gestrebt ist. Es mehren sich denn auch die Stimmen, die vor einem Richtungswechsel an den Finanzmärkten warnen. Hierbei dürften die Unternehmensberichte der kommenden Wochen eine wichtige Rolle spielen. Denn trotz teilweise starker Zahlen für 2022 überschatten vorsichtige Ausblicke das Geschehen zunehmend, warnen zahlreiche Börsianer.

Auch die Konjunkturdaten hätten zuletzt eher nach unten überrascht, ergänzt eine Händlerin. "Die positive Kursentwicklung bei Aktien und die positive Kursentwicklung bei Anleihen deuten darauf hin, dass die Rezessionswahrscheinlichkeit seit Anfang des Jahres für Aktienhändler geringer und für Anleihehändler grösser geworden ist", fasst sie die aktuelle Lage zusammen. In diesem Zusammenhang bleiben auch die Notenbanken im Fokus. Nachdem die Bank of Bank of Canada am Vortag die Zinsen anhob und gleichzeitig eine Pause ankündigte, habe dies die Erwartung geschürt, dass das Fed das Gleiche tun könnte: Nächste Woche eine Anhebung um 25 Basispunkte und dann eine Pause. Zunächst werden Investoren im Handelsverlauf auf das US-BIP am Nachmittag schauen.

Der SMI steigt gegen 9.15 Uhr um 0,19 Prozent auf 11'426,16 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,47 Prozent auf 1780,76 und der breite SPI 0,24 Prozent auf 14'659,00 Zähler. Im SLI stehen 24 Gewinnern sechs Verlierer gegenüber.

Im Gewinnerfeld sind unter anderem AMS Osram (+2,4%) zu finden. Auch Logitech, VAT und Temenos sind mit Kursgewinnen von bis zu 2,3 Prozent unter den stärksten Titeln. Händler verweisen auf die Zahlen und einen starken Ausblick vom Chiphersteller STMicroelectronics.

Davon profitieren auch in den hinteren Reihen Branchenvertreter wie Inficon, U-Blox und Comet, die sich um bis zu 3,0 Prozent verteuern.

Die rote Laterne halten nach Zahlen SGS (-2,0%). Der Warenprüf- und Inspektionskonzern ist 2022 leicht gewachsen. Steigende Kosten drückten aber auf die Profitabilität.

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