Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tut sich zum Wochenschluss im frühen Handel noch schwer mit einer klaren Richtung. Dabei wäre es laut Charttechnikern wichtig, dass er die 10'000-Punkte-Marke zurückerobert. Ein nachhaltiger Fall unter die Marke sei ein Verkaufssignal, das schnell zu Anschlussverkäufen führen könnte. Am Vortag hatte sich der SMI im Handelsverlauf knapp ins Plus vorgearbeitet und war 1 Punkt unter der 10'000er-Marke aus dem Handel gegangen.

Dass sich der Markt mit der Stabilisierung so schwer tut, erklären Händler damit, dass die Covid-19-Pandemie die Märkte weiter im Griff habe. Das habe man letztlich auch im bisherigen Wochenverlauf gesehen. Darüber hinaus rückt die US-Präsidentschaftswahl immer näher. Auch deswegen dürften Investoren bemüht sein, ihre Portfolios eher abzusichern als neue Risiken einzugehen, meint ein Marktteilnehmer. Hoffnungen machten derweil nach wie vor die anhaltende Verhandlungsbemühungen der beiden politischen Lager in den USA über ein weiteres Konjunkturpaket. Aber auch die Nachrichten, dass ein Mittel vom US-Konzern Gilead zur Behandlung von Corona-Patienten zugelassen wurde, sorge für Rückendeckung.

Der SMI notiert gegen 09.15 Uhr bei 9'991,94 Punkten um 0,07 Prozent tiefer. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, tritt mit +0,01 Prozent auf der Stelle bei 1'549,34 Punkten und auch der umfassende SPI verharrt mit ebenfalls +0,01 Prozent praktisch auf Vortagesniveau bei 12'485,76 Zählern. Bei den 30 SLI-Werten halten sich Gewinner und Verlierer die Waage.

Zahlen der beiden Industriekonzerne ABB (Aktie -1,6%) und Schindler (Aktie +4,0%) sorgen für komplett entgegengesetzte Marktreaktionen. Allerdings waren die Anteilsscheine von ABB bereits im Vorfeld der Zahlen gefragt gewesen, nachdem zahlreiche Analysten Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden geschürt hatten.

Der Aufzug- und Rolltreppenhersteller Schindler wiederum kann die Investoren speziell mit einer Belebung im Schlüsselmarkt China für sich erwärmen.

Die Kursverluste von AMS (-1,6%) und Logitech (-1,1%) begründen Börsianer derweil mit den Zahlen vom Chiphersteller Intel, die durchwachsen ausgefallen seien und bereits in Asien für eine eher maue Stimmung bei Techwerten gesorgt hatten.

hr/ys