Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Montag nach einem gehaltenen Start im frühen Geschäft eine Spur schwächer. Im Fokus stehen die Pharma- und Biotechnologiewerte, die mit positiven Neuigkeiten auf sich aufmerksam gemacht haben. Dabei schnellen Idorsia klar nach oben - das Unternehmen kann sein Schlafmittel Daridorexant in den USA auf den Markt bringen.

Die Märkte bewegten sich weiter im Spannungsfeld zwischen Coronapandemie sowie Zins- und Inflationssorgen, heisst es im Markt. Da nun aber die Bilanzsaison beginne, dürften diese Sorgen etwas in den Hintergrund rücken. Der hiesige Ergebnisreigen beginnt am Dienstag mit den Umsatzzahlen 2021 von Sika, im weiteren Verlauf der Woche folgen dann mit Geberit und Partners Group weitere Unternehmen aus dem SMI. Gegen Ende der Woche stehen zudem die Zahlen einiger US-Grossbanken auf dem Programm.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,33 Prozent tiefer auf 12'755,62 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,49 Prozent auf 2043,65 und der breite SPI um 0,30 Prozent auf 16'237,00 Punkte.

Die stärksten Gewinne verbuchen die Finanzwerte CS (+1,7%), UBS (+0,7%) und Zurich (+0,4%). Sie profitierten weiter von der Aussicht auf steigende Zinsen. Bei CS könnte ein Bericht des Internetportals "Insideparadeplatz" für zusätzlichen Schub sorgen. Demnach könnte die Bank nach Italien oder Frankreich verkauft werden.

Auf der anderen Seite büsst der Technologiewert AMS (-2,9%) Terrain ein. Steigende Zinsen werden als negativ für die Branche beurteilt. Ebenfalls tiefer bewertet sind die im Vorjahr stark gestiegenen Geberit, Kühne + Nagel, Straumann, Lonza, Sika, Alcon und Givaudan mit Einbussen von bis zu 2,2 Prozent.

Im Zentrum des Interesses der Anleger aber stehen die im breiten Markt gehandelten Aktien von Idorsia (+9,1%). Das Biotechunternehmen hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die erhoffte Zulassung für das Schlafmittel Daridorexant erhalten. Das Mittel, das in den USA unter dem Namen Quviviq vermarktet wird, gilt in Marktkreisen als potenzieller Blockbuster.

Etwas fester notieren dank positiven Nachrichten auch Roche (+0,2%). Der Pharmakonzern hat von Swissmedic die Zulassung für Tecentriq zur Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) erhalten.

Basilea (+3,2%) sind ebenfalls höher. Das Biotechunternehmen hat 2021 mit 148 Millionen Franken mehr Umsatz erzielt als im Jahr zuvor (127,6 Mio). Damit liege das Ergebnis über der eigenen Prognose.

Während Molecular Partners um 26 Prozent in die Höhe schnellen, gewinnen Novartis 0,6 Prozent. Die beiden Unternehmen spannen bei einem Covid-19-Medikament zusammen. Sie haben in der Phase-II-Studie mit dem Corona-Kandidaten Ensovibep die gesteckten Ziele erreicht. Ensovibep habe die Viruslast klar reduziert, teilten die beiden Konzerne am Montag mit.

Novartis erhält zudem Schützenhilfe von Citigroup. Die US-Bank hat die Abdeckung des Pharmariesen mit dem Rating "Buy" und dem Kursziel 95 Franken wieder aufgenommen.

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