Zürich (awp) - Der Wochenschluss am Schweizer Aktienmarkt fällt tiefrot aus. Eine neue Covid-Variante aus Südafrika sorgt für starke Verunsicherung. "Mitten in die vierte Welle hinein taucht eine neue Variante auf", heisst es in einem Morgenkommentar. Die Variante aus Südafrika drohe die in Europa vorherrschende Delta-Variante an Gefährlichkeit in den Schatten zu stellen. In Asien hatten die Märkte bereits mit deutlichen Abgaben auf die Nachricht reagiert und auch in Europa geben die Märkte im frühen Handel stark nach.

Die neue Variante mit Namen B.1.1.529 weise bereits jetzt schon mehr als 30 Mutationen auf. Sie soll ersten Berichten zufolge deutlich ansteckender sein und den Impfschutz leichter durchdringen. Die neue Virus-Variante trifft Europa in einer Zeit, in der die Inzidenzen und Hospitalisierungsraten ohnehin rasant ansteigen. Damit steige die Wahrscheinlichkeit für schärfere Massnahmen in den kommenden Wochen, was sich wiederum negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken werde. Kaum Impulse sind unterdessen aus den USA zu erwarten. Nach dem gestrigen Feiertag sind die Märkte dort am heutigen Freitag nur verkürzt geöffnet.

Der Leitindex SMI sackt gegen 09.20 Uhr um 2,22 Prozent ab auf 12'173,35 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, sinkt um 2,40 Prozent auf 1960,84 und der breite SPI um 2,17 Prozent auf 15'556,32 Zähler. Im SLI geben alle 30 Titel bis auf Lonza und Logitech nach.

Wie gross die Verunsicherung der Investoren ist, zeigt sich auch am Volatilitätsindex VSMI. Im frühen Handel ist er um annähernd 26 Prozent angesprungen.

Unter den Einzelwerten gilt Logitech (Aktie +4,0%) als ein Nutzniesser verschärfter Corona-Massnahmen wie etwa Home-Office. Lonza (+1,5%) wiederum produziert den Wirkstoff für den Moderna-Impfstoff.

Unter den grössten Verlieren mit Verlusten von jeweils mehr als 5 Prozent sind Swatch, UBS, Swiss Re und CS zu finden. Auch Richemont (-3,5%) werden aus den Depots entfernt. Die beiden Uhrenhersteller sind stark vom asiatischen Geschäft, aber auch vom Tourismus abhängig.

Zweistellig brechen derweil im breiten Markt die Aktien vom Reisedetailhändler Dufry (-12%) ein und der Flughafen Zürich um 8,6 Prozent. Investoren sorgen sich um den Reiseverkehr, der unter strengeren Reiseregeln erneut leiden dürfte.

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