Zürich (awp) - Der jüngste Stabilisierungsversuch am Schweizer Aktienmarkt droht schon wieder Geschichte zu werden. Nachdem der Leitindex SMI an den vorangegangenen zwei Handelstagen jeweils etwas zugelegt hat, zeigt sich am Donnerstag im frühen Handel wieder ein trübes Bild. Die Interventionen der Bank of England wirkten nicht länger stützend. Die britischen Währungshüter hatten zur Wochenmitte wegen des starken Renditeanstiegs der britischen Anleihen aktiv mit Käufen eingegriffen, also Liquidität in den Markt gebracht.

Wie es in einem aktuellen Kommentar heisst, komme es immer wieder zu solchen Erholungsphasen wie zuletzt. Grundsätzlich stünden die Finanzmärkte aber anhaltend unter Stress. Grund dafür sind die unzähligen Belastungs- und Unsicherheitsfaktoren, die schnell wieder zu einer Stimmungseintrübung beitragen. Auch die Rezessionssorgen sein gross. Dies liege auch an den zuletzt veröffentlichten Frühindikatoren etwa in Europa und Deutschland, die teilweise neue Rekordtiefs erreicht haben.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,96 Prozent auf 10'159,40 Punkte. Zwar habe sich der Leitindex zuletzt weiter von der psychologisch wichtigen 10'000er-Marke entfernt. "Das Chartbild hat sich allerdings noch nicht wieder aufgehellt", heisst es bei BNP Paribas.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,11 Prozent auf 1514,85 Punkte und der breite SPI um 0,93 Prozent auf 12'976,20 Stellen. Im SLI geben alle 30 Titel bis auf zwei Titel nach.

Die beiden Ausreisser sind Temenos (+1,5%) und Givaudan (+0,2%). Der Aromen- und Duftstoffhersteller stemmt sich damit gegen weitere Kurszielsenkungen. So hat Goldman Sachs das Ziel gesenkt und laut Händlern hat auch die Citigroup den Rotstift angesetzt. In den letzten Tagen hatte es bereits eine Vielzahl an Kürzungen gegeben.

Grösste Verlierer sind mit Abgaben von jeweils mehr als 3 Prozent AMS Osram und die CS.

Noch stärker sacken in der zweiten Reihe Santhera (-7,8%) nach Zahlen und Bossard (-5,5%) nach Analystenkommentaren ab.

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