Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert zur Wochenmitte im frühen Geschäft etwas schwächer. Händler erklären die neuerlichen Verluste vor allem mit den negativen Vorgaben von der Wall Street. Dort hatte der unerwartet starke Rückgang des Konsumentenvertrauens auf den tiefsten Stand seit 2013 die Konjunktursorgen verstärkt und breite Kursabschläge ausgelöst. Zusätzlich schürte ein Anstieg der Rohöl- und Gaspreise die Inflationsängste, was die Verluste noch verstärkte. Dabei standen einmal mehr die Wachstumswerte besonders unter Druck.

Der Rückgang des US-Konsumentenvertrauen sei besonders enttäuschend, denn der Konsum gilt als das Rückgrat der US-Wirtschaft. Sollte der Konsum weiter nachgeben, wäre dies ein klares Zeichen dafür, dass die USA auf eine Rezession zusteuerten, heisst es in einem Kommentar. Daher steht der revidierte Wachstumsausblick der Experten der Credit Suisse nun "an der Klippe zur Rezession". Hinweise auf den Zustand der Wirtschaft in Europa werden am heutigen Mittwoch vor allem von den Inflationszahlen aus Deutschland und in der Schweiz vom Einkaufsmanager-Index (CS-CFA-Index) erwartet.

Der SMI fällt bis um 09.17 Uhr um 0,32 Prozent auf 10'775,05 Punkte, nachdem er bei Handelsbeginn noch knapp 1 Prozent nachgegeben hatte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,56 Prozent auf 1652,98 und der breite SPI um 0,41 Prozent auf 13'869,46 Zähler. Von den 30 SLI-Werten geben 27 nach und drei legen zu.

Die stärksten Einbussen verzeichnen die Technologietitel, die damit den negativen ihrer US-Mitbewerber nach unten folgen. Zudem haben die Banken UBS und Vontobel ihre Kursziele für einige dieser Titel gesenkt. Logitech (-2,1%), AMS Osram (-1,4%), Temenos (-1,1%), VAT (-1,9%), Comet (-4,3%), Sensirion (-1,1%) und Inficon (-0,7%) geben zwischen 2,2 und 0,7 Prozent nach.

Ebenfalls tiefer stehen Credit Suisse (-1,4%). Die Grossbank hatte sich am Vortag an einem Investorenanlass um das Vertrauen der Börsianer bemüht. Sie sieht sich demnach auf gutem Weg, die Kostenziele zu erfüllen. Fortschritte sieht die Bank auch im Bereich Compliance und Risikomanagement. Auch Rivalin UBS (-0,9%), Julius Bär (-1,2%) sowie Partners Group (-2,1%) geben nach.

Besser schlagen sich die defensiven Schwergewichte Roche (-0,1%), Novartis (-0,04%) und Nestlé (+03%), die gar ins Plus drehten.

Gegen den Trend fester sind zudem die Versicherer Swiss Re (+0,3%) und Zurich (+0,3%). Swiss Life (-0,04%) sind knapp gehalten.

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