Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt knüpft am Donnerstag an den Aufwärtstrend an und legt im frühen Geschäft zu. Damit rückt für den SMI das im August markierte Rekordhoch von 12'573 Punkten in Griffnähe. Geschuldet ist dies einerseits den Beschlüssen der US-Notenbank Fed und anderseits einem unerwarteten Deal in der Basler Pharmaszene.

Der Pharmariese Novartis verkauft das sich seit Jahren in seinem Besitz befindende Aktienpaket von rund einem Drittel an Roche an den Konkurrenten. Die Kursgewinne der Papiere dieser Schwergewichte sind denn auch für den Grossteil des Anstiegs des Gesamtmarktes verantwortlich. Das Fed hatte derweil am Vorabend wie erwartet das Ende der ultralockeren Geldpolitik verkündet und will nun damit beginnen, die Anleihenkäufe zu reduzieren. An den Zinsen ändert die Notenbank aber bis auf weiters nicht. Dies wurde an der Wall Street mit neuen Höchstkursen quittiert.

Der SMI steigt um 09.20 Uhr um 0,86 Prozent auf 12'490,13 Zähler. Der SLI, in den die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der Einzelwerte gekappt ist, steigt um 0,65 Prozent auf 2021,13 und der umfassende SPI um 0,73 Prozent auf 16'068,98 Zähler. 21 SLI Werte sind höher und neun tiefer.

Im Fokus steht Big Pharma. Novartis steigt bei Roche aus und verkauft das riesige Aktienpaket an seinen Konkurrenten für rund 19 Milliarden Franken und macht dabei einen Gewinn von knapp 13 Milliarden. Während Roche die Titel vernichten will und es daher zu einer Gewinnverdichtung kommt, steht noch nicht fest, was Novartis mit dem Erlös machen will. Novartis gewinnt aktuell 1,6 Prozent und Roche GS 2,4 Prozent. Damit falle eine gewisse Unsicherheit über das Roche-Paket, die seit langem über dem Markt gehangen habe, weg, sagte ein Händler. Am Markt ist von einer klaren "Win-Win-Situation" die Rede.

Zu den Gewinnern zählen zudem die Aktie von Geberit (+1,3%) und AMS (+1,8%), die sich von den jüngsten Verlusten erholen.

Die Aktien der Credit Suisse - die Bank hat neben ihrem Quartalsbericht auch über ihre zukünftige Strategie informiert - notieren nach einem zunächst richtungslosen Verlauf 0,8 Prozent tiefer. Die Grossbank hat im dritten Quartal weniger verdient als noch im Vorjahr. Für das vierte Quartal stellte CS aufgrund von Goodwill-Wertberichtigungen einen Verlust in Aussicht. Zudem will sie mit einer neue Organisation nun wieder aus der Krise finden. Die Aktie von Rivalin UBS legt dagegen um 0,3 Prozent zu.

Die Aktien von Schindler (-0,2%) konsolidieren die jüngsten Gewinne, ähnliches gilt für Nestlé (-0,2%). Logitech (-0,7%) setzen dagegen den Abwärtstrend fort.

Am breiten Markt legen Obseva 6,4 Prozent zu. Die Biotechfirma hat im dritten Quartal einen Gewinn von 0,8 Millionen Dollar erzielt nach einem Verlust von 24,4 Millionen im Vorjahresquartal. Ypsomed gewinnen ebenfalls nach Zahlen 2,8 Prozent.

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