Zürich (awp) - Nach dem Ausverkauf am Dienstag ziehen die Kurse an der Schweizer Börse zur Wochenmitte mehrheitlich an. Marktteilnehmer reden einstimmig von einer Gegenbewegung. Gerade der Kursrutsch am gestrigen Dienstag, als etwa der SMI am Ende knapp 1,8 Prozent eingebüsst hatte, sei zu schnell vonstattengegangen. Nun könnten Portfolioanpassungen leicht stützen, heisst es von verschiedenen Experten. Dazu gesellten sich umfangreiche neue Positionierungen vor dem Quartalsultimo. Ob die Kurse dann halten, werde sich weisen, denn der globale Renditeanstieg zwinge die Anleger aktuell zu einer vorsichtigeren Haltung gegenüber Aktien, heisst es in einem weiteren Kommentar.

So sind in den USA die Marktzinsen wegen der Aussicht auf eine straffere Geldpolitik des Fed mittlerweile sechs Tage in Folge gestiegen. Ihr Anstieg wurde denn auch als einer der Hauptgründe für den jüngsten Abverkauf genannt. Gleichzeitig stelle die anhaltende Debatte um die US-Schuldenobergrenze für Unsicherheit, heisst es am Markt weiter. So rechnet die US-Finanzministerin Janet Yellen damit, dass den USA um den 18. Oktober das Geld ausgehen werde. "An der übergeordneten Schieflage ändert sich aber auch bei einer kleinen Markterholung nichts, klassische Energiewerte sind zu gering und Technologiewerte zu hoch gewichtet gewesen", fasst ein Marktteilnehmer die Gemengelage zusammen. Viele Fonds, die nur noch trendfolgend und nicht aus Überzeugung investiert sind, würden nun durch den globalen Renditenanstieg zu einer vorsichtigeren Aktienbewertung gezwungen.

Der SMI zieht gegen 09.20 Uhr um 1,23 Prozent an auf 11'627,14 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 1,29 Prozent auf 1900,74 und der breite SPI um 1,17 Prozent auf 15'032,01 Zähler. Mehr als die Hälfte der 30 SLI-Werte weisen denn auch Gewinne von mindestens 1 Prozent auf. Nur Holcim (-0,4%) weisen knappe Verluste auf.

Auf den Einkaufslisten stehen vor allem jene Werte, die im Zuge der Umschichtungen in den letzten Tagen besonders deutlich unter die Räder gekommen waren. Allen voran verteuern sich Logitech, Lonza, Sonova und Straumann um jeweils mehr als 2 Prozent. Swisscom ziehen ebenfalls um 2,1 Prozent an. Sie erhalten Rückenwind durch eine Hochstufung.

Angeschoben wird der Markt massgeblich durch die drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche, die zwischen 1,4 und 0,8 Prozent anziehen. Novartis hatte am Morgen mit verschiedenen Studiendaten für gute Stimmung gesorgt.

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