Zürich (awp) - An der Schweizer Börse hat sich die Lage am Dienstag vorerst beruhigt. Der Leitindex SMI startete mit Gewinnen in den Handelstag, nachdem er am Montag mit -3,58 Prozent das grösste prozentuale Tages-Minus seit August 2015 verzeichnet hatte. "Von Panik keine Spur", meinte ein Analyst. Andere sprechen zurückhaltender davon, dass nun wieder etwas Besonnenheit an den Markt zurückkehre.

Sie verweisen auf Äusserungen von Experten, dass die Ängste vor dem Virus wohl übertrieben seien, es für Entwarnung aber viel zu früh sei. Bekanntlich rechnen Ökonomen bereits mit einem langsameren globalen Wirtschaftswachstum, weil viele Fabriken in China vorübergehend geschlossen sind, was globale Lieferketten durcheinander bringt. Und ob dies in den aktuellen Kursen eingepreist ist, sei mehr als fraglich, so ein Analyst.

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,22 Prozent höher bei 10'736,44 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, steigt sogar um 0,46 Prozent auf 1'641,16 und der umfassende SPI um 0,29 Prozent auf 12'964,52 Zähler. 27 der 30 30 SLI-Titel legen zu. Ähnlich ist das Bild an anderen europäischen Handelsplätzen: So notieren der deutsche Dax und der französische CAC je rund 0,6 Prozent im Plus.

Etwas beruhigt hat sich die Lage auch beim Franken. Nachdem der Euro-Franken-Kurs am Montag zeitweise unter die Marke von 1,06 gefallen war, notiert er nun wieder darüber. Die verschärfte Unsicherheit war am Montag auch beim Volatilitätsindex (VSMI) abzulesen, der als Angstbarometer fungiert; nun bildet sich dieser um rund 3 Prozent zurück.

Neun Blue Chips verzeichnen derzeit Avancen von mehr als 1 Prozent. Angeführt wird das Feld von Sika (+1,9%), Kühne+Nagel (+1,7%) und Partners Group (+1,6%). Mit Roche (+1,1%) ist auch ein Schwergewicht unter den grössten Gewinnern.

Mit Novartis (-1,9%) ist aber auch ein Schwergewicht der grösste Verlierer. Am Wochenende hatte ein Spezialisten-Verband in den USA gewarnt, dass das Augenmittel Beovu möglicherweise in Zusammenhang mit potenziellem Sehkraftverlust stehe. Daneben geben auch noch Swiss Life und UBS (je -0,1%) leicht nach.

Sehr viel los ist am breiten Markt, wo diverse Firmen Zahlen vorlegten. Sie kamen zumeist gut an. So notieren Implenia (+2,5%), Arbonia (+1,8%) sogar bei den grössten Gewinnern. Einzig CPH (-0,5%) und Novavest (-0,8%) vermochten nicht zu überzeugen.

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