Zürich (awp) - Die Risikobereitschaft der Investoren hat wieder merklich abgenommen. Entsprechend geht es auch am Schweizer Aktienmarkt zum Wochenschluss erst einmal abwärts. Auf Wochensicht steuert der Leitindex SMI damit auf ein Minus von annähernd 2 Prozent zu. Wie es in einem aktuellen Kommentar heisst, könnte die aktuelle Gemengelage dazu führen, dass sich die Aktienmärkte noch weiter abwärts bewegen.

Nach den stärker als befürchtet ausgefallenen US-Inflationsdaten in der Hälfte dieser Woche stellen Investoren sich darauf ein, dass die US-Notenbank Fed einen aggressiven Zinserhöhungs-Kurs fahren wird. Infolgedessen kletterte die 2-jährige US-Rendite auf den höchsten Stand seit 2007. Wegen des grossen Verfallstages an den Terminmärkten, dem "Hexensabbat", dürfte der Handel ohnehin volatil verlaufen. Dabei verfallen Futures und Optionen auf Indizes wie auch Optionen auf einzelne Aktien. Die Aktienkurse zeigen sich dabei oft volatiler als gewöhnlich, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.

Der SMI verliert gegen 9.15 Uhr 0,48 Prozent auf 10'695,54 Punkte. Laut Charttechnikern sieht das aktuelle Chartbild für den Leitindex nicht vielversprechend aus. Wichtig sei, dass die Marke von 10'652 Punkten halte, sonst könne es erst einmal klar tiefer gehen.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,74 Prozent auf 1624,23 und der breite SPI um 0,40 Prozent auf 13'693,04 Zähler. Im SLI geben alle 30 Titel bis auf drei nach Werte nach.

Zu den grössten Verlieren zählen Zykliker wie Kühne+Nagel die um mehr als 2 Prozent zurückfallen. Beim Logistiker Kühne+Nagel verweisen Händler auf einen Medienbericht, wonach die Frachtraten einbrechen.

Deutlich schwächer sind auch Technologiewerte wie AMS Osram, VAT oder Logitech, die um bis zu 1,8 Prozent verlieren. Hier verweisen Händler unter anderem auf die schwachen US-Vorgaben.

Dass der Markt weniger stark fällt als seine europäischen Pendants, verdankt er den beiden Pharmaschwergewichten Novartis (+0,3%) und Roche (+0,2%). Auch Swisscom (+0,6%) als defensiver Wert sind gefragt.

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