Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert im frühen Handel am Gründonnerstag, dem letzten Handelstag vor Ostern, etwas fester. Die Vorgaben aus den USA und aus Fernost seien positiv, aber vor den bevorstehenden Osterfeiertagen und dem am Nachmittag erwarteten Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften sich die Anleger zurückhalten, heisst es am Markt. Zudem hätten sich auch bereits viele Marktteilnehmer in ein langes Wochenende verabschiedet. Daher sei mit einem eher ruhigen Tag zu rechnen.

Ökonomen gehen davon aus, dass die EZB wegen der hohen Inflation die Normalisierung der Geldpolitik fortsetzen wird. Auf ihrer März-Sitzung hatten die Währungshüter einen rascheren Ausstieg aus ihren monatlichen Anleihekäufen beschlossen. Wegen der hohen Unsicherheit, die vom Ukraine-Krieg ausgeht, dürfte die EZB aber eher vorsichtig agieren. Ökonomen gehen insgesamt davon aus, dass die EZB erst zum Jahresende die Leitzinsen erhöhen wird.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,28 Prozent höher auf 12'413,37 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt 0,22 Prozent zu auf 1917,62 und der breite SPI um 0,26 Prozent auf 15'877,20 Zähler zu. 19 SLI-Werte legen zu und elf geben nach.

Angeführt werden die Gewinner im SMI von Holcim (+2,7%). Der Zementkonzern soll gemäss einem Bericht von Bloomberg vor dem Verkauf seiner Beteiligung an Ambuja Cement stehen. Holcim wollte gegenüber AWP den Artikel nicht kommentieren.

Auf Erholungskurs befinden sich zudem die beiden Luxusgüterhersteller Richemont (+2,3%) und Swatch (+2,1%), die zuletzt nachgegeben hatten. Auch die Anteile von Adecco (+1,6%) und AMS Osram (+0,3%) ziehen an.

Von den defensiven Schwergewichten, die den Markt zuletzt gut unterstützt hatten, blieben Novartis (+0,4%) und Roche (+0,3%) in der Gunst der Anleger. Nestlé (-0,1%) sind leichter.

Sonova gewinnen 0,5 Prozent. Der Hörgerätehersteller hat ein Aktienrückkaufprogramm für bis zu 1,5 Milliarden Franken angekündigt.

Auf der anderen Seite stehen Julius Bär (-4,1% oder 2,06 Fr.), die allerdings ex-Dividende von 2,60 Franken gehandelt werden. Damit holt der Titel einen Grossteil der Dividende bereits auf. Dagegen geben die Titel der CS (-0,1%) leicht nach, während UBS 0,2 Prozent gewinnen. Auch der Bauchemiewert Sika (-1,2%) wird mit einem Dividendenabschlag gehandelt.

Die Aktien von VAT verlieren 1,7 Prozent. Das Hochtechnologieunternehmen hat im ersten Quartal deutlich mehr Umsatz erzielt. Aber bei den Bestellungen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten nicht ganz erfüllt.

Am breiteren Markt fallen die ex-Dividende gehandelten Tecan (-1,4%) und Bucher (-2,2%) auf.

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