Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstag im frühen Geschäft wenig verändert. Getrübt wird die Stimmung laut Händlern von den steigenden Corona-Infektionszahlen. Für Verunsicherung sorgt zudem der Amtswechsel in Washington am kommenden Mittwoch. Die Sorgen sind gross, dass die Amtseinführung des designierten Präsidenten Joe Biden von neuen Krawallen begleitet werden könnte. Ausserdem läuft gegen den abgewählten Präsidenten Donald Trump ein zweites Amtsenthebungsverfahren.

Dem steht die Hoffnung gegenüber, dass Joe Biden ein umfangreiches Unterstützungspaket lancieren dürfte. Auch wiesen US-Notenbank-Vertreter Gerüchte zurück, wonach das Fed die lockere Geldpolitik in naher Zukunft und damit früher als erwartet zurücknehmen wolle. Erste Impulse gibt es von der US-Bilanzsaison. Nachdem der Technologiekonzern Intel ein über den Erwartungen liegendes Ergebnis für das vierte Quartal veröffentlicht und einen Führungswechsel angekündigt hat, legt heute der Vermögensverwalter BlackRock seine Zahlen vor.

Der SMI notiert um 09.25 Uhr um 0,02 Prozent leichter mit 10'844,36 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI steigt dagegen um 0,08 Prozent auf 1'723,62 und der umfassende SPI um 0,03 Prozent auf 13'468,87 Zähler. Bei den SLI-Werten stehen Gewinner zehn Verlierer gegenüber.

Unter Druck stehen Geberit (-2,9%). Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat 2020 den Vorjahresumsatz nur knapp verpasst und damit im oberen Bereich der Erwartungen der Analysten abgeschnitten. Mancher Anleger nehme dies nun zum Anlass, Gewinne mitzunehmen, sagt ein Händler.

Bei Sika (-1,6%) halten die Gewinnmitnahmen ebenfalls an.

Während die defensiven Werte Swisscom (-1,6%), die von Jefferies auf "Underperform" von "Hold" herabgestuft wurden, Givaudan (-0,7%), Novartis, Roche (je -0,1%) und Nestlé (-0,3%) den Markt belasten, sind auf der anderen Seite zyklische und Technologiewerte gefragt.

Temenos (+2,7%) erholen sich vom Kursrückgang vom Vortag. Die anderen Technologiewerte AMS (+1,4%), Inficon (+2,2%) und VAT (+2,5%) legen ebenfalls zu. Während VAT von den ersten Angaben zu einem sehr erfreulichen Geschäftsverlauf 2020 profitieren, sorgen bei den anderen zwei Aktien positive Vorgaben aus dem Ausland für Unterstützung. Der US-Chipkonzern Intel hat für das 4. Quartal ein besser als erwartet ausgefallenes Ergebnis vorgelegt.

Bossard (+2,2%) sind nach den ersten Angaben zum Geschäftsverlauf 2020 gefragt. Das frühzyklische Unternehmen ist im vierten Quartal die Rückkehr in die Wachstumszone gelungen.

pre/rw