Zürich (awp) - Die Schweizer Börse tendiert am Dienstag im frühen Geschäft gut gehalten. Dabei hat der Leitindex nach einer festeren Eröffnung rasch an Schwung verloren. Die Vorgaben aus dem Ausland sind uneinheitlich. In den USA hatten die Kurse am Montag schwächer geschlossen, aber sie konnten die Verluste im Verlauf noch eingrenzen. Zudem gibt es positive Vorgaben aus Fernost. In China halfen staatliche Stützungsmassnahmen dem Aktienmarkt deutlich nach oben. Dies könnte die Kauflust am Aktienmarkt kurzfristig stärken, heisst es im Handel.
Positive Neuigkeiten gibt es auch aus Deutschland. Die Industrie der grössten Volkswirtschaft Europas hat Ende des vergangenen Jahres überraschend mehr Aufträge erhalten. Die Bestellungen im verarbeitenden Gewerbe legten im Dezember deutlich stärker als erwartet zu. Doch weisen Händler auf die gedämpften Zinserwartungen und die anhaltenden geopolitischen Spannungen als Unsicherheitsfaktoren hin. "Das trübt die Stimmung", sagt ein Händler. Hierzulande steht der Markt im Banne der UBS. Die Grossbank hat die Quartals- und Jahreszahlen veröffentlicht, deren Interpretation allerdings am Markt als Herkulesaufgabe bezeichnet wird.
Der SMI notiert gegen 09.20 Uhr um 0,06 Prozent höher bei 11'280,92 Punkten. Zunächst war der Leitindex bis 11'318 Punkte gestiegen. Der 30 Titel umfassende SLI gewinnt 0,25 Prozent auf 1811,02 und der breite SPI 0,12 Prozent auf 14'745,73 Zähler. Im SLI legen 23 Titel zu und sieben geben nach.
Unter Druck stehen UBS (-2,9%) nach Zahlen. Die bekräftigte ihr Ziel einer Rendite auf dem harten Kernkapital (RoCET1) von rund 15 Prozent per Ende 2026. Die Bank Vontobel streicht die deutlich erhöhte Dividende und die Pläne für einen Aktienrückkauf positiv hervor. Möglicherweise komme es nun halt zu Gewinnmitnahmen, schliesslich habe der Titel im Vorjahr mehr als 50 Prozent hinzugewonnen, meint ein Marktbeobachter. Zudem sei das Umfeld für die Branchen nicht mehr so gut.
Auf der anderen Seite gewinnen Schindler PS (+1,4%) dank der Hochstufung auf "Buy" von "Sell" durch SocGen Terrain hinzu.
Zu den Gewinnern zählen ausserdem Swiss Re (+1,8%) und Lonza (+1,0%), die ihren Höhenflug fortsetzen.
Die Aktien von Novartis (+0,3%) legen ebenfalls zu. Der Pharmakonzern stärkt mit der Übernahme der deutschen Biotechfirma Morphosys für rund 2,7 Milliarden Euro ihre Krebspipeline. Die Titel von Roche (GS/Inh.: je -0,2%) sind dagegen schwächer.
Im breiten Markt fallen die Aktien von Landis+Gyr (-9,9% auf 65,35 Fr.) negativ auf. Die KIRKBI Invest, der grösste Aktionär, hat im Rahmen eines Accelerated Bookbuilding-Verfahrens 2,22 Millionen Titel - oder rund die Hälfte seiner Aktien - zu einem Kurs von 66 Franken bei institutionellen Investoren platziert. Das entspricht 7,69 Prozent des Aktienkapitals von Landis+Gyr.
Auf der anderen Seite gewinnen Stadler Rail 1,8 Prozent. Der Zugbauer hat einen Grossauftrag aus Saudi-Arabien erhalten.
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