Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt erweisen sich die defensiven Schwergewichte zum Wochenauftakt als Bremsklötze. Nachdem der Leitindex SMI die vergangene Woche noch im Plus abgeschlossen hat, beginnt er diese verkürzte Auffahrt-Woche mit leichten Abgaben. Vor allem die drei Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis bremsen den Gesamtmarkt aus. Dennoch bleibe die Stimmung am Markt gut, heisst es von Händlerseite - und dies unabhängig davon ob Konjunkturzahlen gut oder schlecht seien. Denn obwohl der US-Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag eine herbe Enttäuschung war, hatten die Kurse weiter zugelegt.

Man verlasse sich darauf, dass die Notenbanken die Geldschleusen weiterhin weit geöffnet lassen, heisst es dazu aus dem Handel. "Prinzipiell sieht man in Zeiten der Pandemie in dem Zusammenspiel aus lockerer Fiskal- und Geldpolitik ein ordentliches Sicherheitsnetz", kommentiert ein Börsianer. Die schwachen Arbeitsmarktdaten haben denn auch die Sorge um eine baldige Straffung der amerikanischen Geldpolitik erst einmal verpuffen lassen. Im Blick behalten sollten Anleger die Entwicklung bei den Öl- und Gaspreisen, nachdem ein Hackerangriff auf den US-Pipeline-Betreiber Colonial Pipeline, der fast die Hälfte der US-Ostküste mit Kraftstoff versorgt, für einen Anstieg gesorgt hat.

Der SMI verliert gegen 9.15 Uhr 0,33 Prozent auf 11'136,99 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,29 Prozent auf 1810,93 Punkte und der breite SPI um 0,30 Prozent auf 14'320,22 Zähler. Im SLI stehen 18 Verlierern 12 Gewinner gegenüber.

In dieser verkürzten Handelswoche ist die Agenda recht spärlich bestückt. Lediglich die beiden Versicherer Swiss Life (+0,8%) und Zurich (+0,5%) werden sich an den kommenden beiden Tagen mit Updates zum ersten Quartal zu Wort melden. Schon im Vorfeld herrsche eine gewisse Zuversicht, ist zu hören.

Dem stehen Verluste von 2,5 Prozent beim Augenheilkunde-Unternehmen Alcon gegenüber. Mit Lonza (-1,7% oder -10 Fr.), Sonova (-1,3%), Straumann (-0,5%), Roche (-0,6%) und Novartis (-0,2%) geben noch weitere Vertreter der Gesundheitsbranche nach. Allerdings ist das tatsächliche Minus bei Lonza etwas weniger ausgeprägt, da die Papiere an diesem Tag ex Dividende (3,00 Fr.) gehandelt werden.

Kursverluste von 0,7 Prozent bei Nestlé belasten ebenfalls.

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