Zürich (awp) - Investoren sehen sich am Dienstag mit dem anhaltenden Ukraine-Krieg und einem alten Bekannten konfrontiert: Corona ist wieder oben auf der Nachrichtenliste. In zahlreichen Ländern Europa aber auch in China steigen die Infektionszahlen rasant an. "Nicht mehr so medial präsent wie früher, aber doch nicht verschwunden", heisst es in einem Kommentar. Gerade in China haben die dramatisch steigenden Zahlen denn auch für starke Kursverluste am Dienstag gesorgt, da Anleger befürchten, dass die restriktiven Massnahmen der chinesischen Regierung die weltweiten Lieferketten abermals belasten könnten. Immerhin sind die chinesischen Konjunkturdaten am Morgen deutlich besser als erwartet ausgefallen.

Der Pessimismus China gegenüber wird nur teilweise durch einen gewissen Optimismus über die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine ausgeglichen. Denn echte Anzeichen für eine Deeskalation gebe es nicht. Stützend wirkt sich die Hoffnung vor allen an den Devisenmärkt aus, wo sichere Häfen wie der Franken zuletzt etwas an Boden eingebüsst haben. Auch beim Ölpreis sorgte die Hoffnung zuletzt für einen starken Rückgang. Darüber hinaus beginnt die Notenbank Fed am heutigen Dienstag ihre zweitägige Sitzung, die eine Straffung der Geldpolitik für den morgigen Mittwoch mit sich bringen dürfte.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,87 Prozent auf 11'576,93 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,92 Prozent auf 1822,56 Punkte und der breite SPI um 0,72 Prozent auf 14'711,90 Punkte. Bei den 30 SLI-Titeln kommen auf 28 Gewinner mit Vifor und Swisscom zwei Gewinner.

Vor allem jene Werte, die zum Wochenstart eine gewisse Erholung gezeigt haben, werden nun wieder verstärkt verkauft. Dazu zählen Zykliker wie Schindler (-2,0%) oder Holcim (-1,4%). Die beiden Uhrenhersteller Swatch (-2,7%) und Richemont (-2,0%) leiden unter den chinesischen Corona-Zahlen.

Das Hauptgeschehen findet an diesem Tag allerdings in den hinteren Reihen statt. Dort sacken Tecan (-9,4%) nach enttäuscht aufgenommen Zahlen ab. Der Zughersteller Stadler Rail (-4,4%) ist Anlegern zufolge beim Margenausblick zu vorsichtig. Sensirion (+7,2%) dagegen trumpfen mit besseren Zahlen auf.

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