Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Mittwoch im frühen Geschäft etwas schwächer. Vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend hielten sich die Anleger zurück, heisst es am Markt. Für Verunsicherung sorgen zudem die steigenden Zahlen der mit dem Coronavirus Infizierten und der Streit zwischen den Republikanern und Demokraten im US-Kongress über das neue Hilfspaket zur Bekämpfung der Corona-Folgen.

Punktuelle Impulse gibt es weiterhin von der laufenden Bilanzsaison. Während in der Schweiz bis auf AMS nur Unternehmen aus der zweiten Reihe Zahlen publizieren, steht in Europa und den USA eine weitere Reihe von Quartalsberichten grosser Konzerne auf dem Programm.

Der SMI verliert um 09.20 Uhr 0,22 Prozent auf 10'254,70 Zähler. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, sinkt um 0,14 Prozent auf 1'557,62 und der breit gefasste SPI 0,15 Prozent auf 12'700,95 Zähler. Während 16 der 30 SLI-Titel nachgeben, ziehen zwölf an und LafargeHolcim sowie Richemont sind unverändert.

Im Fokus der Anleger stehen die Aktien von AMS (-5,9%), bei denen sich nach einer wilden Achterbahnfahrt bereits am frühen Morgen ein deutlich tieferer Kurs durchsetzt. Das Ergebnis wird zwar als grundsätzlich gut bezeichnet. Händler monieren aber den zurückhaltenden Ausblick.

Auch das besser als erwartete Abschneiden des US-Branchenprimus AMD kann die Stimmung im Technologiesektor nur leicht aufhellen. AMD gilt eigentlich als Indikator für die Gesamtwirtschaft, da inzwischen überall Chips verbaut sind. Die Aktien von Logitech ziehen etwas an.

Roche büssen 0,5 Prozent ein. Der Pharmariese hat einen Rückschlag erlitten. In einer Phase-III-Studie mit dem Mittel Actemra/RoActemra (Tocilizumab) gegen das Coronavirus wurde das Ziel, den Zustand der Patienten zu verbessern, nicht erreicht.

Lonza (-0,7%) und Givaudan (-0,3%) leiden laut Händlern unter Gewinnmitnahmen.

Zu den Gewinnern zählen vor allem Finanzwerte, die vorbörslich noch tiefer indiziert waren. Swiss Life, CS UBS und Julius Bär gewinnen zwischen 0,4 und 0,2 Prozent. Bei CS könnte es im Verlauf zu "Meinungskäufen- oder -verkäufen" kommen, heisst es am Markt. Die Nummer Zwei der Schweizer Geldhäuser veröffentlicht am (morgigen) Donnerstag den Zwischenbericht.

Nestlé (+0,1%) sind am Tag vor den Halbjahresbericht gut gehalten.

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