Zürich (awp) - Nach den schwachen Vortagen weist der Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag moderate Stabilisierungstendenzen auf. Seit Wochenbeginn ist die Bilanz für den Leitindex SMI dennoch weiterhin klar negativ. Die Covid-19-Pandemie habe die Märkte wieder voll erfasst, heisst es denn auch einstimmig aus dem Handel. Immer mehr Länder beschliessen weitere Einschränkungen, was den Ausblick für die wirtschaftliche Erholung immer mehr zu trüben drohe.

Vor diesem Hintergrund dürften Investoren ab dem Mittag denn auch gespannt auf die EZB schauen, die ihre jüngste Zinsentscheidung veröffentlichen wird. "Die EZB dürfte deutlich 'dovisher' auftreten als noch zuvor, insbesondere, um die Erwartungen der Marktteilnehmer nicht zu enttäuschen, aber auch, weil sich die aktuelle Lage weiter verschlechtert", kommentiert ein Händler. Zudem werfe die US-Präsidentschaftswahl in weniger als einer Woche mit einer erhöhten Volatilität ihre Schatten voraus.

Der SMI notiert gegen 9.25 Uhr mit 0,3 Prozent im Plus bei 9'651,31 Punkten. Zuvor war der Leitindex kurzzeitig wieder ins Minus gedreht. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, gewinnt 0,25 Prozent auf 1'485,78 und der umfassende SPI 0,05 Prozent auf 12'008,62 Zähler. Von den 30 SLI-Werten gewinnen 21 hinzu, sieben fallen und zwei (UBS, Richemont) sind unverändert.

Die grössten Abgaben verzeichnen die Aktien der Grossbank Credit Suisse mit -4,2 Prozent nach Zahlen. Im dritten Quartal ist der Gewinn der CS deutlich gefallen. Das lag unter anderem an einem Verkauf im Vorjahr, der damals einen Extra-Gewinn in die Kassen gespült hatte. Mit dem Ergebnis wurden auch die bereits vorsichtigen Marktprognosen verfehlt.

Dagegen gewinnen Swisscom (+2,2%) und Geberit nach Zahlen hinzu. Swisscom ist bisher nur leicht von der Pandemie gestreift worden. Geberit (+0,4%) sind ebenfalls gesucht, nachdem der Sanitärtechnikkonzern von einem Nachholeffekt im dritten Quartal profitierte.

Clariant (-0,1%) bewegen sich nach durchwachsenen Zahlen zwischen Kursgewinnen und -verlusten.

Aus den hinteren Reihen gewinnen aktuell lediglich Phoenix Mecano (+3,0%) nach Zahlen hinzu. Sowohl Sulzer (-4,6%) als auch Molecular Partners (-3,7%) fallen zurück. Allerdings hatte das Biotechunternehmen am Vortag von einer Kooperation mit Novartis profitiert.

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