Zürich (awp) - Nach dem schwachen Wochenstart geht es an der Schweizer Börse am Dienstag weiter abwärts. Händler sprechen von einer insgesamt eher abwartenden Haltung der Investoren. Dabei spielt vor allem die Rendite-Entwicklung der US-Staatsanleihen eine Rolle. Denn dort setzt sich der Zinsanstieg fort. Die Renditen der 10-jährigen US-Bonds hatten zuletzt die Marke von 1,5 Prozent geknackt und waren damit auf den höchsten Stand seit Juni gestiegen. Das wirkt sich oft eher dämpfend auf Technologieaktien aus.

Dass die Renditen nach oben ausbrechen, liegt laut Börsianern an den steigenden Ölpreisen und den relativ guten Wirtschaftsdaten. Damit werde auch der Inflationsdruck etwas befeuert und damit auch der Druck auf die Notenbanken. Vor diesem Hintergrund dürfte die Rede von EZB-Chefin Christine Lagarde zur Eröffnung der Notenbankkonferenz ein wichtiger Punkt auf der Tagesagenda sein. Zu der zweitägigen Konferenz kommen Vertreter verschiedener Notenbanken, Wissenschaftler, Finanzmarktakteure und Journalisten zusammen. Darüber hinaus sorgen die Energiekrise in China und der drohende Zahlungsausfall des Immobilienkonzerns Evergrande für gedämpfte Stimmung.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,42 Prozent auf 11'642,44 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,58 Prozent auf 1905,31 und der breite SPI um 0,49 Prozent auf 15'080,64 Zähler vor. 23 SLI-Werte sind tiefer und sieben steigen.

Die Umschichtung vom Wochenstart setzte sich denn auch am Dienstag weiter fort. Erneut werden mit Partners Group (-2,4%), Straumann (-2,2%) und auch Sonova (-1,0%) erneut jene Werte verkauft, die im bisherigen Jahresverlauf um mindestens 50 Prozent zugelegt haben.

Zu einem regelrechten Kurssturz kommt es bei Logitech (-6,9%). Laut Händlern wurden die Aktien vom Computerzubehör-Hersteller von Morgan Stanley abgestuft und auch das Kursziel um etwa ein Drittel gekappt.

Fester tendieren erneut Finanzwerte wie UBS, CS, Swiss Re, Zurich, Swiss Life und Julius Bär, die gegen den Trend zwischen 0,7 und 0,1 Prozent hinzugewinnen. Finanzwerte profitieren von den steigenden Renditen.

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