Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Mittwoch im frühen Handel schwächer. Vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung der geldpolitischen Beschlüsse der US-Notenbank Fed am Abend würden sich die Anleger zurückhalten und neigten eher zu Verkäufen als zu Käufen, heisst es am Markt. Die Marktteilnehmer wollten Gewissheit, ob das Fed wie erwartet den Leitzins wegen der hohen Inflation um 0,5 Prozentpunkte auf die Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent anheben werde. Denn manche Ökonomen würden auch einen Schritt um 75 Basispunkte nicht ausschliessen, heisst es.

Die hohe Inflation mache den Notenbanken das Leben schwer und zwinge sie, die Zinssätze schneller anzuheben, heisst es dazu in einem Marktkommentar. Der Knackpunkt dürften aber die Erläuterungen des Fed und die Prognosen zur Entwicklung der Zinssätze sein. Impulse könnten am Mittwoch zudem von einer Reihe von Konjunkturzahlen ausgehen. Veröffentlicht werden unter anderem Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA sowie der Arbeitsmarktreport der privaten Agentur ADP. Die ADP-Zahlen geben einen gewissen Vorgeschmack auf den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der am Freitag publiziert wird.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,54 Prozent niedriger bei 11'937,21 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,43 Prozent auf 1848,28 und der breite SPI um 0,47 Prozent auf 15'355,31 Zähler. Sieben Gewinnern stehen im SLI 23 Verlierer gegenüber.

Hierzulande steht der Sanitärkonzern Geberit (Aktie -1,4%) mit seinem Quartalsabschluss im Rampenlicht. Die Aktien starteten zwar leicht höher, rutschten dann aber rasch ins Minus. Der Bauzulieferer hatte einmal mehr die Markterwartungen übertroffen. Allerdings ging die Gewinnmarge leicht zurück, blieb aber weiterhin über der angestrebten Zielspanne.

Gewinnmitnahmen belasten zudem die Aktien von Temenos (-1,4%). Der Titel ist in den vergangenen Tagen stark gestiegen, zuletzt am Dienstag um fast 6 Prozent. Seit geraumer Zeit ranken sich wieder Übernahmespekulationen um das Softwarehaus. Als mögliche Käufer des Softwarehauses werden die Beteiligungsgesellschaften Thoma Bravo sowie EQT gehandelt.

Auch die Aktien von Novartis (-0,3%) geben nach. Dabei konnte der Pharmariese gleich mit zwei positiven Nachrichten aufwarten. Zum einen kann Novartis seine personalisierte Zelltherapie Kymriah bei Lymphkrebs in der EU für eine weitere Indikation vermarkten. Zum anderen hat der Konzern positive Daten zum Brustkrebsmittel Kisqali veröffentlicht. Die beiden anderen Schwergewichte Roche und Nestle (je -0,8%) stehen ebenfalls tiefer.

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