Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steuert auf einen positiven Wochenausklang zu. Dank guten Vorgaben von der Wall Street und starken Unternehmensergebnissen von US-Technologiefirmen greifen die Anleger im frühen Geschäft zu. Dies, obwohl die US-Notenbank die Leitzinsen erneut erhöht hat und die US-Wirtschaft im zweiten Quartal - technisch betrachtet - in eine Rezession gerutscht ist. Doch die schlechten Nachrichten würden zu guten Nachrichten, da damit die Chancen auf weniger aggressive Zinserhöhungen durch das Fed gestiegen seien, kommentieren Marktbeobachter.

Auch hierzulande haben zwei Bluechip-Unternehmen ihre Zahlen veröffentlicht und zwar der Rückversicherer Swiss Re und der Chiphersteller AMS Osram. Weitere Impulse kommen am Freitag von der Konjunktur: In der Eurozone werden Wachstumszahlen zum zweiten Quartal und neue Inflationsdaten erwartet. In den USA steht unter anderem das vom Fed präferierte Inflationsmass PCE auf der Agenda. Auch davon erhoffen sich die Marktteilnehmer Hinweise auf die weitere US-Geldpolitik.

Der SMI notiert gegen 9.15 Uhr 0,28 Prozent höher bei 11'160,75 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt um 0,54 Prozent zu auf 17222,10 und der breite SPI um 0,37 Prozent auf 14'448,17 Zähler. Im SLI kommen auf 24 Gewinner sechs Verlierer.

Die Aktien von Swiss Re geben anfängliche Kursgewinne rasch ab und notieren zuletzt um 0,5 Prozent im Minus. Zwar hat der Rückversicherer beim Reingewinn die Erwartungen übertroffen. Doch seien die übrigen Zahlen eher durchwachsen, heisst es am Markt.

Klarer fällt das Verdikt der Anleger bei AMS Osram (-4,6%) aus. Der österreichische Technologiekonzern hat im zweiten Quartal weniger umgesetzt und aufgrund von Einmaleffekten unerwartet gar einen Verlust eingefahren.

Etwas gebremst wird der Gesamtmarkt von den schwachen Pharmatiteln Roche (-1,3%) und Novartis (-0,4%). Dagegen sind Nestlé (+1,0%) gesucht. Bereits am Vortag konnten sich die Lebensmittelaktien von der anfänglichen Schwäche nach der Zahlenvorlage befreien und zu einer Erholung ansetzen. Diese setze sich nun dank positiven Analystenkommentaren fort, heisst es.

Gefragt sind zudem die Banken CS (+1,7%) und UBS (+2,2%) sowie Partners Group (+1,5%). Einzelne zyklische Titel wie die Luxusgüterhersteller Adecco, Schindler, ABB, Richemont und Swatch werden 1,1 bis 1,5 Prozent höher bewertet werden.

Auf den hinteren Reihen büssen Forbo (-5,5%) nach den Halbjahreszahlen deutlich an Wert ein. Sulzer steigen dagegen - ebenfalls nach Ergebnissen - um 1,4 Prozent.

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