Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert im frühen Geschäft am Donnerstag eine Spur höher. Nach den schwachen Vortagen sei der Markt reif für eine Erholung, heisst es von Händlern. Aber die Verunsicherung, vor allem bezüglich der Zinspolitik der Zentralbanken, bleibe massiv. Die Anleger neigten daher eher zu weniger risikoreichen Anlagen als Aktien, meint ein Marktteilnehmer.
An der Wall Street war es am Mittwoch im Schlusshandel dank Schnäppchenjägern zwar noch zu einer Eindämmung der Verluste gekommen. Doch in Fernost war davon nicht viel zu spüren. In Japan und Hongkong sorgten neue Hiobsbotschaften zur chinesischen Immobilienkrise für Verkaufsdruck. Ausserdem steigen die Ölpreise weiter, und der Haushaltsstreit in den USA hält an. Nun könnte die Ratingagentur Moody's an der Bonitätsschraube drehen, wird befürchtet. Dies könnte den Anstieg der Renditen am US-Anleihemarkt beschleunigen und das zuletzt stärker gewordene Wachstum wieder bremsen, sagt ein Experte.
Der SMI notiert um 9.15 Uhr um 0,10 Prozent höher bei 10'893,43 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich dagegen um 0,02 Prozent auf 1697,91 und der breite SPI um 0,04 Prozent auf 14'247,60 Zähler. Von den 30 SLI-Werten legen zehn zu, 17 geben nach und drei notieren stabil.
Bei den Bluechips führen Schindler (-3,3% auf 177,20 Fr.) die Verlierer an. Jefferies hat das Kursziel für den PS auf 205 von 220 Franken gesenkt. Die Einstufung lautet weiterhin "Hold". Dahinter folgen Givaudan (-1,0%), Sika (-0,6%), Straumann (-0,6%) und Kühne+Nagel (-0,5%).
Auf der anderen Seite gewinnen SIG, Alcon, Swatch, Novartis und Lindt & Sprüngli PS zwischen 0,5 und 0,6 Prozent.
Am breiten Markt brechen derweil AMS Osram um 19 Prozent ein. Der Sensorenhersteller will sich 2,25 Milliarden Euro frisches Geld durch eine Kombination von Kapitalerhöhung, neuen Anleihen und weiteren Finanzierungsinstrumenten beschaffen. Zunächst sei eine Kapitalerhöhung über 800 Millionen Euro geplant, über die eine ausserordentliche Generalversammlung am 20. Oktober befinden wird. Das Finanzpaket sei zwar erwartet worden, kommentiert Stifel, aber die Höhe der Kapitalerhöhung sei eine negative Überraschung. Die Verwässerung sei mit 50 Prozent grösser als erwartet.
Gesucht sind hingegen Komax (+1,5%). Der Kabelmaschinenhersteller hat neue Mittelfristziele bekanntgegeben.
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