Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Dienstag im frühen Handel tendenziell leicht fester. Händler sprechen von einer zaghaften Erholung nach den jüngsten starken Einbussen. Viel mehr als eine technische Gegenbewegung sei dies aber nicht, meinte ein Händler. Das Umfeld sei nach wie vor von grosser Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung von Zinsen und Konjunktur geprägt.

Daher dürfte die Erholung auch nicht von Dauer sein. Vor der Bekanntgabe des US-Zinsentscheids am Mittwochabend werden sich die Anleger wohl weiter zurückhalten. Damit könnten die Gewinne wieder abschmelzen. Er hoffe aber auf eine Stabilisierung und Bodenbildung, so der Händler. Dies hänge auch davon ab, wie stark die US-Notenbank Fed die Zinsen erhöht. Nach der unerwartet hohen US-Inflation erwarten immer mehr Ökonomen eine Zinserhöhung um 75 und nicht "nur" um 50 Basispunkte. Die Gefahr sei damit gross, dass die Zentralbank die Konjunktur abwürge, meinte ein Händler.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.15 Uhr um 0,24 Prozent höher auf 10'922,26 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,23 Prozent auf 1684,49 und der breite SPI um 0,21 Prozent auf 14'021,12 Zähler. 18 der 30 SLI-Titel legen zu und zwölf geben nach.

An der Spitze der Gewinner stehen mit Sonova (+1,5%,) Alcon (+1,0%) und VAT (+0,8%) Aktien, die einen Teil der jüngsten Abschläge aufholen. Fester sind auch Roche (+0,7%), ABB sowie Zurich und Swisscom (je +0,6%).

Bei den Verlierern sind Temenos (-2%), AMS Osram (-0,6%) und Sika (-0,5%) zu finden. Temenos fallen weiter. Der Titel des Softwareherstellers hatte am Vortag bereits 10 Prozent verloren. Am Markt war von den geplatzten Übernahmespekulationen die Rede. Möglicherweise könnte sich auch Grossaktionär Martin Ebner von seinem 10 Prozentpaket trennen, heisst es am Markt. Ebner hatte am Vortag mitgeteilt, er verkaufe "seine" BZ Bank an die Graubündner Kantonalbank. Dies habe diesbezüglich Spekulationen geweckt, sagte ein Händler.

Die Aktien der Credit Suisse (-0,6% auf 5,94 Fr.) bleiben unter der Schwelle von 6 Franken, unter die sie am Vortag gefallen waren.

Auf den hinteren Rängen gewinnen Dufry 1,3 Prozent. Der Reisedetailhändler hat die Konzession am Kuwait International Airport um vier Jahre verlängert.

Bellevue büssen zwei Prozent ein. Der Vermögensverwalter rechnet für das erste Halbjahr mit einem um 35 bis 40 Prozent tieferen Gewinn als im Vorjahr. Damals hatte die Gesellschaft mit 22,5 Millionen Franken allerdings ein Rekordergebnis erzielt.

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