Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist freundlich in die neue Woche gestartet. Positiv wirken gute Auftragseingänge aus Deutschland, die entgegen der Erwartung eines leichten Rückgangs kräftig gestiegen sind. Und das Thema "Tapering" sei nach dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag weiter nach hinten gerückt, heisst es im Handel.

Als Höhepunkt der Woche gilt nun die EZB-Sitzung vom Donnerstag. Anleger sind gespannt, wie es mit den Pandemie-Anleihekäufen (PEPP), die gemäss aktuellem Plan in einem halben Jahr auslaufen, weitergehen wird. Bei geschlossener US-Börse am "Labor Day" winkt am heutigen Montag aber gleichzeitig ein ruhiger Handelstag. Vor allem am Nachmittag dürften die Märkte unter zunehmend dünnen Umsätzen leiden.

Der SMI rückt um 11 Uhr um 0,57 Prozent auf 12'422,79 Punkte vor. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, gewinnt 0,67 Prozent auf 2023,68 und der umfassende SPI 0,55 Prozent auf 15'999,03 Zähler. Im SLI notieren alle Werte bis auf Holcim mehr oder weniger deutlich im Plus.

Holcim werden um 1,0 Prozent zurückgenommen. Dem Zementkonzern könnte eine hohe Busse in den USA wegen angeblicher Terrorfinanzierung in Syrien drohen, wie die "SonntagsZeitung" mit Verweis auf den Halbjahresbericht des Unternehmens berichtete.

Am anderen Ende stehen die Papiere der Luxusgüterkonzerne Swatch (+1,9%) und Richemont (+2,4%). Beide Aktien hatten am Freitag nach enttäuschenden Zahlen aus China deutlich an Terrain eingebüsst. Gefragt sind auch Gesundheitswerte wie Alcon (+1,1%), Straumann (+0,8%) und Sonova (+1,2%). Der Hörgerätehersteller wird kommende Woche einen Investorentag abhalten.

An einem nachrichtenarmen Tag sind es auch Analystenvoten, die etwas Bewegung in den Handel bringen. So hat etwa JP Morgan über Swiss Re (+0,2%) den Daumen gesenkt und die Aktie auf "Neutral" zurückgestuft. Für Swiss Life (+0,8%) und die Zurich (+1,0%) haben die Amerikaner dagegen ein jeweils höheres Kursziel ausgegeben.

Partners Group (+0,9%) liegen am Vortag der Ergebnispublikation gut im Markt. Nachgefragt werden auch die Grossbanken Credit Suisse (+0,8%) und UBS (+1,0%); Julius Bär legen gar um 1,4 Prozent zu.

Die defensiven Schwergewichte Novartis (+0,3%), Roche (+0,5%) und Nestlé (+0,4%) tendieren hingegen etwas unterdurchschnittlich, weil dieser heute eher "Risk-on" fährt. Auch Swisscom (+0,3%) und Geberit (+0,4%) halten nicht mit.

Im breiten Markt ziehen Polypeptide um deutliche 4,1 Prozent auf 143,60 Franken, nachdem Berenberg das Kursziel für den Börsenneuling mit 150 Franken fast verdoppelt hat. Ende April beim Börsengang wurden die Papiere noch zu 64 Franken ausgegeben. Das erste dreistellige Kursziele mindere die Gefahr von Gewinnmitnahmen und wecke die Hoffnung auf Nachzügler, hiess es im Handel.

Dätwyler steigen um 0,9 Prozent. Die Innerschweizer haben den früher angekündigten Verkauf des Onlinedistributionsgeschäfts nun unter Dach und Fach gebracht.

Sulzer (+2,0%) hat derweil den detaillierten Zeitplan für das Listing der Tochter Medmix bekanntgegeben; erster Handelstag wird der 30. September sein. Und Burkhalter (+2,9%) konnte die Anleger mit den Halbjahreszahlen offenbar überzeugen.

Newron verteuern sich um 4,6 Prozent. Das Pharmaunternehmen hat eine weitere Studie mit seinem Mittel Evenamide bei Patienten mit Schizophrenie gestartet.

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