Zürich (awp) - Der Auftakt in den Dezember ist am Schweizer Aktienmarkt durch Stabilisierungsversuche geprägt. Allerdings bleibt die Lage fragil. Denn nach einem recht freundlichen Start mit Aufschlägen von etwa einem halben Prozent rutschte der Leitindex SMI zeitweise dann auch wieder in die Verlustzone. Insgesamt bewegt er sich in einer Spanne von etwa 90 Punkten. "Die Achterbahnfahrt an der Börse dürfte solange weitergehen, bis relativ gesicherte Aussagen über die Gefährlichkeit und den Impfschutz gegen die neue Omikron-Variante des Coronavirus vorliegen", heisst es in einem Kommentar.

Generell griffen Investoren auf dem klar ermässigten Niveau schon wieder zu, die Kursgewinne seien vor dem Hintergrund der vorherrschenden Unsicherheit aber mit Vorsicht zu geniessen. "Ein weiterer Ausverkauf liegt derzeit nur eine negative Corona-Nachricht entfernt", sagte ein Hàndler. Auf Datenseite hat sich die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im November leicht verbessert. Im Tagesverlauf folgen noch Daten aus den USA wie etwa der ADP-Beschäftigungsbericht, der eine erste Indikation für die Arbeitslosenstatistik in den USA am Freitag liefert.

Der Leitindex SMI steigt gegen 11.00 Uhr um 0,55 Prozent auf 12'226,02 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, gewinnt 0,62 Prozent hinzu auf 1973,82 und der breite SPI 0,51 Prozent auf 15'612,35 Zähler. Im SLI stehen 22 Gewinner sieben Verlierern gegenüber, Sika sind unverändert.

Investoren greifen am Mittwoch vor allem bei jenen Werten zu, die sowohl im bisherigen Jahresverlauf als auch im Zuge des jüngsten Abverkaufs verstärkt gelitten haben. Entsprechend gewinnen etwa Adecco 3,6 Prozent hinzu. Auch AMS und Holcim gehören mit Aufschlägen von 3,1 bzw. 2,3 Prozent zu den gefragtesten Werten am Markt.

Überwiegend fester präsentieren sich auch Finanzwerte. Auch sie waren während der beiden jüngsten Verkaufswellen eher aus den Depots entfernt worden. Besonders beherzt greifen Anleger bei Julius Bär und der UBS (beide +1,8%) zu. Für beide Werte hat die Deutsche Bank am Morgen das Kursziel erhöht und die UBS auch zu einem ihrer europäischen Top-Picks gekürt. Aber auch die CS, Zurich und die Swiss Re gewinnen jeweils mehr als ein Prozent hinzu. Nicht mithalten können Swiss Life (+0,1%) und Partners Group, die gar 0,7 Prozent verlieren.

Dass sich der Markt weiterhin im Plus hält, hat er auch den beiden Pharmaschwergewichten Novartis und Roche (beide +0,9%) zu verdanken. Aus der Gesundheitsbranche sind zudem Vifor (+1,6%) gefragt. Der überraschende Abgang des langjährigens Finanzchefs hatte am Vortag den Kurs noch belastet.

Die restlichen Vertreter der Gesundheits- und Lifescience-Branche haben dagegen einen etwas schwereren Stand. Lonza rangieren mit -1,0 Prozent am Ende des Kurstableaus. Sie hatten an den Ausverkaufs-Tagen als Corona-Impfstoffhersteller gegen den Trend hinzugewonnen. Auch Sonova (-0,3%) und Straumann (+0,1%) hinken dem Markt hinterher. Beide Aktien gehören seit Jahresbeginn zu den Lieblingen am Schweizer Aktienmarkt.

In den hinteren Reihen fallen unterdessen die Aktien von Dufry (+4,1%) und dem Flughafen Zürich (+1,4%) mit Erholungstendenzen auf. Die Sorge um die neue Corona-Variante hatte beiden Titeln klar zugesetzt. Molecuar Partners (+2,4%) und Evolva (+1,3%) knüpfen derweil an den starken Vortageslauf an.

Dem stehen Kursverluste von 1,6 Prozent beim Milchverarbeiter Emmi gegenüber. Der bald von der Konzernspitze abtretende CEO Urs Riedener sieht sein Unternehmen auch 2022 mit grossem Kostendruck konfrontiert.

hr/uh