Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Mittwochvormittag nach einem negativen Start mittlerweile im Plus, gestützt insbesondere von den starken Pharmaschwergewichten. Nachdem der hiesige Leitindex SMI nach einem starken Lauf über die vergangenen zwei Wochen das Allzeithoch am Vortag auf mittlerweile knapp über 11'700 Punkte geschraubt hat, herrschte zumindest zu Beginn noch etwas Zurückhaltung. Die Investoren seien auf der Suche nach weiteren Treibern für noch höhere Kurse, heisst es in einem Kommentar des Online-Traders ActivTrades. Es gebe aber auch keine deutlichen Zeichen für einen bevorstehenden Abschwung.

Im Fokus bleibt das Thema Inflation. Während verschiedene Marktteilnehmer davon ausgehen, dass sich Lage bei den in die Höhe geschossenen Rohstoffpreisen im zweiten Semester wieder stabilisieren wird, sind am Morgen neue Daten aus China eingetroffen. Dort haben die Produzentenpreise im Mai so stark angezogen wie seit 13 Jahren nicht mehr. Weitere Aufschlüsse von der Preisentwicklung erhoffen sich die Investoren von der für morgen anberaumten EZB-Sitzung sowie vom ebenfalls am Donnerstag anstehenden Index der Konsumentenpreise in den USA.

Der SMI legt bis um 10.55 Uhr 0,32 Prozent auf 11'694,74 Punkte zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,16 Prozent auf 1902,65 Punkte und der breite SPI 0,30 Prozent auf 15'050,88 Punkte. Von den 30 SLI-Werten legen 16 zu und 14 geben nach.

Weiterhin im Aufwind befinden sich Lonza (+2,2%) an der Tabellenspitze. Das Unternehmen gilt als Profiteur der US-Zulassung des Biogen-Medikaments gegen Alzheimer und hat entsprechend bereits an den beiden Vortagen kräftig zugelegt. Am Berichtstag kommt nun zusätzlicher Rückenwind von deutlichen Kurszielerhöhung durch Jefferies und Bank of America hinzu, wobei letztere auch das Rating auf "Buy" von "Neutral" angehoben hat.

Und auch Roche (+1,3%) knüpfen mittlerweile an die starke Performance der Vortage an. Die Genussscheine schrauben den Jahreshöchststand ständig in neue Sphären. Dass derzeit Vieles, das mit Gesundheit zu tun hat, gesucht ist, zeigen auch Sonova (+0,9%) und Novartis (+0,8%).

Auch Richemont (+0,7%) ziehen etwas deutlicher an, nachdem Bernstein das Rating "Outperform" bestätigt und gleichzeitig das Kursziel deutlich nach oben angepasst hat. Swatch (+0,1%) hinken nach einer deutliche Kurszielerhöhung durch Kepler Cheuvreux etwas hinterher.

Gar nicht gefragt sind im aktuellen Umfeld Finanzwerte, von denen Swiss Re (-1,2%), CS und Julius Bär (je -1,1%) sowie Zurich (-1,0%) geschlossen am Tabellenende stehen. Ähnlich sieht die Kursentwicklung von Partners Group (-1,0%) und Swiss Life (-0,9%) aus, UBS (-0,8%) halten sich kaum besser.

Im breiten Markt fallen Kardex mit einem satten Plus von 7,7 Prozent auf. Nach dem bereits starken Mai verleiht dem Titel eine Kaufempfehlung der UBS neuen Schub. Die Bank sieht die vorteilhaften fundamentalen Aussichten für das Unternehmen ungenügend im Aktienpreis reflektiert und erhöht entsprechend auch das Kursziel deutlich.

Dufry (+6,1%) werden wie der gesamte Reisesektor von einer Meldung aus den USA gestützt, wo das State Department die Reiseempfehlungen für verschiedene Länder angepasst hat. Unter anderem wurden die Warnungen für Mexico und Kanada, aber auch für Frankreich und die Schweiz von Level 4 auf Level 3 abgeschwächt.

Deutlich nach oben geht es auch für Polypeptide (+2,8%). Sowohl Morgan Stanley als auch Berenberg und die Bank of America nehmen ihre Bewertung mit einer Kaufempfehlung auf.

cf/rw