Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird auch am Freitag durchgeschüttelt. Mit einem Tiefststand bei 9'766 Punkten im frühen Geschäft ist der SMI auf ein Niveau gefallen, dass zuletzt im Oktober 2019 gesehen wurde. Innert lediglich sieben Börsentagen gab der Leitindex vom Allzeithoch vom vorletzten Donnerstag damit gut 13 Prozent nach; allein in der laufenden Woche waren es -12 Prozent. Immerhin hat sich die Lage in den vergangenen Stunden etwas beruhigt, der SMI pendelt bei zuletzt etwas gesunkener Volatilität um die Marke von 9'900 Punkten. Dennoch dürfte die schlechteste Börsenwoche seit der Frühphase der Finanzkrise im Jahr 2008 resultieren.

Das Coronavirus hat die Investoren unverändert fest im Griff. Nicht nur in der Schweiz, wo der Bundesrat inzwischen alle Grossveranstaltungen mit über 1'000 Besuchern untersagt hat, breitet sich das Virus aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte am Donnerstag, der neue Erreger habe "pandemisches Potenzial" und könnte ohne die richtigen Massnahmen "ausser Kontrolle geraten". Und auch wenn bisher die Mehrheit der Infizierten lediglich über Grippesymptome betroffen war, steht ausser Zweifel, dass die Wirtschaft global gesehen in Mitleidenschaft gezogen wird, wie die bereits zahlreich abgegebenen Gewinnwarnungen zeigen.

Der SMI steht um 14.45 Uhr 3,2 Prozent tiefer bei 9'878,81 Punkten. Der Volatilitätsindex VSMI ist von seinem Höchststand vom Vormittag wieder etwas zurückgekommen, notiert aber noch immer über 30 Punkten.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, fällt um 3,28 Prozent auf 1'505,56 Punkte und der umfassende SPI um 2,88 Prozent auf 11'985,34 Zähler.

Bei den 30 Blue Chips stehen bis auf Swiss Life (+0,7%) alle Titel klar im Minus. Der Versicherer hat mit seinem am Morgen präsentierten Ergebnis positiv überrascht. Die Vorgaben der Analysten hat Swiss Life zumeist übertroffen und den Anlegern wird der Abschluss mit einer grosszügigen Dividende und einem neuen Aktienrückkaufprogramm versüsst.

Zu den grössten Verlierern gehören CS (-5,1%) und UBS (-4,4%) oder auch die Aktien des Bankensoftwareherstellers Temenos (-6,3%). In ähnlichem Umfang sind die Abgaben in AMS (-5,1%), Vifor Pharma (-4,9%) oder Clariant (-4,8%).

Im Bereich von 4,0 Prozent liegen auch die Verluste von ABB, Lonza, Swatch oder Novartis. Auch Roche (-3,2%) scheinen kaum von ihrem Status als "sicherer Wert" zu profitieren. Vergleichsweise stabil halten sich mit einem Minus von 2,0 Prozent noch Nestlé, zusammen mit Kühne+Nagel (-1,8%) und Schindler (-1,3%).

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