Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt hält der Aufwärtsdrang auch zu Beginn der neuen Woche an. Nachdem der Leitindex SMI mittlerweile annähernd 5 Prozent innerhalb der vorangegangenen zwei Handelswochen hinzugewonnen hat, geht es aktuell etwas gemächlicher aufwärts. Die Handelsspanne ist mit knapp 40 Punkten denn auch eher eng. Marktteilnehmer hatten angesichts der geschlossenen US-Börsen an diesem Montag schon vorbörslich einen wenig volatilen Handel prognostiziert.

Als Hauptgrund für den freundlichen Verlauf nennen Börsianer die jüngsten Massnahmen der chinesischen Regierung. Sie hat am Wochenende eine Reduzierung der Unternehmenssteuern angekündigt, um die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus zu lindern. Darüber hinaus senkte die Notenbank am Wochenende die Zinsen. Es gibt aber nach wie vor auch Skeptiker am Markt, betonen Händler. Allerdings sei es schwer, sich gegen den Trend zu stellen, da der Weg des geringsten Widerstands klar weiter nach oben führt. Als Stimmungsdämpfer werden derweil die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Japan gesehen.

Der SMI gewinnt gegen 11.00 Uhr 0,34 Prozent auf 11'167,10 Punkte hinzu und damit knapp unter seiner kurz zuvor gesetzten Bestmarke von 11'174 Zählern. Der umfassende SPI steigt um 0,26 Prozent auf 13'455,25 Zähler und der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, um 0,17 Prozent auf 1'713,84 Zähler. Von den 30 SLI-Titel gewinnen 13 hinzu, 15 fallen und zwei sind unverändert.

Die beiden Schwergewichte Nestlé (+1,0%) und Roche (+0,4%) leisten einen massgeblichen Beitrag zum freundlichen Verlauf. Sie zusammen stehen für mehr als die Hälfte der insgesamt 38 Punkte, die der SMI zulegt. Während Nestlé damit an die starke Performance von Freitag anknüpfen, ist es bei Roche eine Hochstufung auf "Buy" durch die Citigroup, die den Aktien Schubkraft gibt.

Derweil haben die Experten der US-Bank ihr Votum für den Konkurrenten Novartis (unverändert) auf "Neutral" gesenkt, was am Markt über weite Strecken mit Kursverlusten quittiert wird.

Darüber hinaus werden die verschiedenen Vertreter der Finanzbranche gesucht. Neben der UBS ziehen Zurich, CS und die Swiss Re zwischen 0,4 und 0,9 Prozent an. Während bei der UBS die Spekulationen um den Chef Sergio Ermotti in der Wochenendpresse weiter Thema waren, haben die Experten vom Bankhaus Lampe das Kursziel für die Zurich angehoben. Allerdings liegt es mit 360 Franken weit unter dem aktuellen Kurs von 435,70 Franken.

Auch beim Spezialchemiekonzern Clariant (+0,3%) haben sich Analysten geäussert. Die Experten der Credit Suisse haben ihr Kursziel leicht nach oben angepasst.

Bei den beiden Uhrenherstellern Swatch (+0,2%) und etwas zaghafter bei Richemont (unverändert) greifen Investoren ebenfalls zu. Hier dürfte sich nach den Massnahmen der chinesischen Regierung etwas Hoffnung bemerkbar machen. Allerdings warnen die Experten der UBS, dass der Einfluss des Coronavirus auf das Konsumverhalten in den anderen Ländern Asiens bislang nicht abschätzbar ist. Hier droht den Konzernen mittelfristig weiter ein scharfer Gegenwind.

Am Ende der Kurstafel finden sich abgeschlagen mit -2,2 Prozent die AMS-Aktien. Temenos (-1,1%) und Logitech (-0,4%) folgen als weitere Vertreter der Technologiebranche mit einigem Abstand.

Schwächer sind auch Sika-Aktien (-0,7%). Der Bauchemie-Konzern wird am Freitag seine Jahreszahlen veröffentlichen. Mit Schindler (-1,4%), SGS (-0,4%) und Kühne + Nagel (-0,4%) stehen noch weitere Zykliker auf den Verkaufslisten.

Im breiten Markt setzen die Anteilsscheine des Backwarenkonzerns Aryzta ihre Kurskapriolen der letzten Wochen fort und rangieren mit -1,4 Prozent unter den grösseren Verlieren.

hr/tt