Zürich (awp)- Die Schweizer Börse hat am Montag nach einem verhaltenen Start den Aufwärtstrend wieder aufgenommen. Der SMI steigt von Rekord zu Rekord. Das Geschäft verläuft laut Händlern aber in ruhigen Bahnen. "Wie meistens, wenn in den USA ein Feiertag ist, herrscht bei uns Flaute", sagt ein Händler. In den USA wird der Martin-Luther-King-Feiertag begangen, an dem der Handel in den USA ruht. Die Stimmung sei aber sehr gut und werde durch das jüngst unterzeichnete Teilhandelsabkommen der USA mit China weiterhin unterstützt. "Dank des Abkommens sollte sich auch die Wirtschaft wieder beleben", so ein Händler.

Zudem wird das Geschäft in den kommenden Tagen und Wochen noch mit Firmenberichten und Konjunkturzahlen belebt. Am Dienstag geht der Bilanzreigen in der Schweiz mit den Zahlen von UBS, Lonza und Logitech so richtig los. Auch beginnt das Weltwirtschaftsforum in Davos, auf dem viele Firmenchefs und Politiker auftreten. Zudem veröffentlichen am Dienstag die Bank of Japan und am Donnerstag die Europäische Zentralbank ihre Zinsbeschlüsse. "Für Impulse ist gesorgt", sagt ein Börsianer.

Der SMI notiert um 11.05 Uhr 0,09 Prozent höher auf 10'851,05 Punkten. Kurz zuvor markierte der Leitindex mit 10'864,59 Zählern abermals einen neuen Höchstkurs. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, steigt um 0,07 Prozent auf 1'666,80 und der breite SPI 0,19 Prozent auf 13'141,61 Zähler. Von den 30 SLI-Werten legen 22 zu, 7 geben nach und 1 ist unverändert.

An der Spitze der Gewinner stehen zyklische Werte. Stark gesucht sind die Aktien der Softwarefirma Temenos (+1,4%), des Chemiekonzerns Clariant (+1,1%), des Chipherstellers AMS (+0,9%) und des Computerperipherie-Geräteherstellers Logitech (+0,6%). Aber auch die Titel der Versicherer Swiss Re (+0,7%) und Zurich (+0,6%) sowie des Nahrungsmittelmultis Nestlé (+0,8%) reihen sich in der Spitzengruppe ein.

Die Aktien der Grossbank UBS (+0,6%) werden am Tag vor dem Jahresbericht gesucht. Die Titel von Rivale Credit Suisse (unver.), der erst im Februar über 2019 berichtet, hinken damit hinterher.

Wenig verändert sind die Papiere aus dem Gesundheitsbereich: Roche notieren nahezu unverändert. Novartis gewinnen 0,1 Prozent auf 92,83 Franken, wobei die Kurszielerhöhung von Goldman Sachs auf 113 von 105 Franken helfen dürfte. Die Anteile von Vifor steigen um 0,1 Prozent.

Auf der anderen Seite fallen die Aktien von Richemont um 2,6 Prozent. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem Kursschub vom Freitag von fast 5 Prozent. In ihrem Fahrwasser fallen Swatch um 2,0 Prozent. Ein unerwartet guter Zwischenbericht des Genfer Konzerns hatte am vergangenen Freitag die Kurse der zwei Titel angeschoben.

Geberit (-1,2%) büssen nach einer Verkaufsempfehlung der Credit Suisse Terrain ein. Die Grossbank hat den Sanitärtechnikkonzern aus Bewertungsgründen auf "Underperform" von "Neutral" zurückgestuft. Alcon sinken 1,2 Prozent.

Im breiteren Markt sorgen Analysten für Kursbewegungen: Medacta steigen um 3,8 Prozent nach einer Kaufempfehlung der Credit Suisse. Die Bank empfiehlt den Medizintechniktitel neu mit "Outperform" (alt: "Neutral").

Softwareone (+2,2%) profitiert von der Hochstufung auf "Buy" von "Hold" durch die Deutsche Bank.

Die Anteile der Biotechnologiefirmen gewinnen dank spekulativen Käufen weiteres Terrain hinzu. Addex schiessen um 9,4 Prozent nach oben, Evolva legen 4,4 Prozent zu und Basilea rücken um 3,3 Prozent vor.

Die Aktien von Interoll fallen hingegen um 2,0 Prozent. Der Anbieter von Logistiktechnik hat nach Jahren starken Wachstums 2019 beim Umsatz nicht weiter zugelegt und der Bestellungseingang ist sogar zurückgegangen.

Gewinnmitnahmen kurzfristig orientierter Marktteilnehmer schicken die Titel der GAM Holding (-4,2%) auf Talfahrt. Die Anteile des angeschlagenen Assetmanagers hatten am Freitag um 10 Prozent angezogen, nachdem die Firma mitgeteilt hatte, sie erwarte für 2019 ein ausgeglichenes Ergebnis.

Dufry fallen um 4,8 Prozent. Die Aktie sei im Sog schwächelnder Aktien europäischer Luftfahrgesellschaften unter Druck geraten, heisst es am Markt.

pre/rw