Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Montag fester. Dank Kursgewinnen der beiden Pharmariesen Roche und Novartis verbucht der Leitindex SMI ein neues Rekordhoch. Auch der SLI und der breitgefasste SPI steigen auf neue Höchstwerte. Zum Aufschwung trügen die starken US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag mit bei. In den USA wurden im Juli mehr neue Stellen geschaffen als erwartet. Zudem wurden die Zahlen vom Vormonat noch nach oben korrigiert. Auch in der Schweiz gibt es diesbezüglich gute Nachrichten. Im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen leicht zurückgegangen. Doch die Quote beträgt weiter 2,8 Prozent.

Obwohl damit die Wahrscheinlichkeit steige, dass die US-Notenbank Fed früher als bisher erwartet mit dem Abschmelzen der Anleihenkäufe beginnen könnte, seien die Anleger positiv gestimmt. Denn auch starke Exportdaten aus Deutschland und die bevorstehenden Verabschiedung des billionenschweren US-Konjunkturpakets durch den Kongress sorgten für Zuversicht. Ausserdem könnten die Zinserwartungen bald wieder einen Dämpfer erhalten, weil es in vielen Ländern wegen der steigenden Infektionszahlen mit der Delta-Variante des Coronavirus bereits wieder zu Einschränkungen kommt. Dies könnte dafür auch wieder Konjunktursorgen schüren, heisst es am Markt.

Der SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,63 Prozent höher bei 12'252,98 Punkten. Bei 12'258,34 Zählern erreichte der Leitindex ein neues Rekordhoch. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,46 Prozent auf 1991,08 und der breitgefasste SPI 0,48 Prozent auf 15'719,30 Zähler. Im SLI stehen 23 Gewinnern 6 Verlierer gegenüber. ABB sind unverändert.

Angeführt werden die Gewinner von Roche (+1,6%), die kurzzeitig auf 361,45 Franken ein Rekordhoch markieren. Wie der Pharmariese am Morgen mitgeteilt hat, hat die Kombination verschiedener Mittel in einer Phase-III-Studie gesteckte Ziele erreicht. Diese Kombination habe bei Patienten mit einer bestimmten Form von zuvor unbehandeltem Lymphkrebs ein signifikant verbessertes und klinisch bedeutsames progressionsfreies Überleben erzielt. Die ZKB veranschlagt auch bei einem kleineren Behandlungseffekt - sofern das Gesamtüberlegen in die richtige Richtung tendiere - für Polivy ein zusätzliches Umsatzpotential von 2 Milliarden Franken.

Auch die Titel von Rivale Novartis (+0,6 Prozent) ziehen an. Mit den Aktien von Nestlé, der "schwersten" Aktie, sowie mit dem Pharmazulieferer Lonza, dem Duftstoffhersteller Givaudan, dem Medizintechniker Sonova und dem Telekomtitel Swisscom ziehen weitere defensive Werte zwischen 0,6 bzw. 0,3 Prozent an.

Gefragt sind zudem die Aktien der Partners Group (+0,7%), die von einem positiven Analystenkommentar der UBS profitieren. Gesucht werden auch die Banken UBS (+0,3%), CS (+0,1%) und Julius Bär (+0,2%). Bei den Versicherern Swiss Re (+0,6), Swiss Life (+0,5%) und Zurich (+0,7%) weist die Kursentwicklung etwas stärker nach oben.

Auf der anderen Seite stehen die volatilen Aktien von AMS (-1,5%) unter Druck. Händler verweisen auf die Verluste des technologielastigen US-Börsenindex Nasdaq 100, der am Freitag mit Abgaben auf den Anstieg der US-Anleiherenditen reagiert hatte. Ebenfalls tiefer gehandelt sind Logitech (-0,5%) und Temenos (-0,6%).

Adecco (-1,0% auf 53,52 Fr.) stehen ebenfalls unter Druck. Morgan Stanley hat das Kursziel für den Personalvermittler auf 63 von 69 Franken gesenkt. Die Einstufung lautet weiterhin "Equal Weight". Beim Uhrenkonzern Swatch (-0,7%) und beim Dentalimplantathersteller Straumann (-0,5%) führen Händler Gewinnmitnahmen als Grund der Kurseinbussen an.

Am breiten Markt fallen Poenina um 5,3 Prozent. Die ZKB hat das Rating auf "Marktgewichten" von "Übergewichten" gesenkt. Die Anpassung erfolge aufgrund eines negativen Berichts der "SonntagsZeitung".

Molecular Partners fallen um 4,4 Prozent. Wie das Biotechunternehmen mitteilte, hat der Partner Abbvie den Lizenz- und Kooperationsvertrag zu Abicipar Pegol gekündigt.

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