Zürich (awp) - An den Finanzmärkten steht mit dem anstehenden Osterfest eine verkürzte Börsenwoche an. Der Gründonnerstag stellt zugleich das Ende des ersten Quartals 2024 dar. Insgesamt haben sich die Börsen in den ersten drei Monaten gut entwickelt - gerade international sind zahlreiche Indizes in einem regelrechten Rekordfieber gewesen. Der SMI gönnt sich am Montagmorgen zwar eine Verschnaufpause, weist seit Jahresbeginn aber immerhin auch ein Plus von mehr als 4 Prozent auf - und dies trotz seiner eher defensiven Ausrichtung, die in dem aktuellen Stimmungsumfeld weniger gefragt ist.

"Wer derzeit Aktien hat, gibt sie nicht her und wer keine hat, ist immer stärker gezwungen, auf den fahrenden Börsenzug aufzuspringen und treibt damit die Kurse weiter nach oben", fasst ein Händler die aktuelle Gemengelage zusammen. Wenn in der kommenden Woche dann das zweite Quartal beginnt, machen die Experten der UBS zwei primäre Markttreiber aus: den Beginn der Zinssenkungszyklen der grossen Zentralbanken und die Ausweitung der Einführung und Umsetzung von KI in einer breiteren Palette von Unternehmen. Während die SNB hierzulande als erste unter den G-10 Notenbanken die Zinswende eingeläutet hat, gehen Marktteilnehmer bei Fed und Co nun davon aus, dass sie im Juni erste Senkungen vornehmen werden. Dies verleihe Risikoassets Flügel, lautet eine weitere Einschätzung.

Der Leitindex SMI verliert gegen 11.10 Uhr 0,50 Prozent auf 11'593,81 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 0,61 Prozent ein auf 1902,02 und der breite SPI 0,28 Prozent auf 15'264,50 Punkte. Im SLI stehen 21 Verlierern sechs Gewinner gegenüber. Drei Werte sind unverändert.

Das mit Abstand grösste Minus weisen die Aktien von Sonova auf mit -4,7 Prozent. Damit setzen sie ihre schwache Performance seit Mitte März weiter fort. Aktuell würden durch die Kommentare verschiedener Analysehäuser wie UBS und JPMorgan Ergebnisängsten bei dem Hörsystem-Spezialisten geschürt, heisst es im Handel.

Aber auch die übrigen Gesundheitswerte unter den Blue Chips sind auf den Verkaufslisten zu finden. Neben Straumann (-1,8%) kommen Lonza, Alcon, Sandoz und Novartis um bis zu 0,4 Prozent zurück. Gerade bei Lonza dürften Investoren nach einem Kursanstieg von annähernd 50 Prozent seit Jahresbeginn versuchter sein, einen Teil der jüngsten Gewinne zu kassieren.

Auch ABB (-2,5% oder -1,06 Fr.) und Givaudan (-1,8% oder -73 Fr.) notieren mittlerweile im Minus. Allerdings sind die Abgaben aktuell nur optisch so gross. Beide Werte werden ex Dividende gehandelt. So schüttet ABB 87 Rappen je Aktie aus und Givaudan zahlt 68 Franken je Anteilsschein.

Etwas unterschiedlicher entwickeln sich die Finanzwerte. Swiss Life, Partners Group und Swiss Re bewegen sich mit Kursverlusten von bis zu 1,8 Prozent im Verliererfeld. Bei Swiss Life und auch Partners Group haben sich die Analysten von Kepler Cheuvreux jeweils eher zurückhaltend geäussert.

Dagegen ziehen UBS und Julius Bär (beide +0,1%) dank positiver Kommentare der RBC gegen den Trend an.

In den hinteren Reihen zahlen Oerlikon (-2,7% oder -0,112 Fr.), BB Biotech (-5,1% oder -2,40 Fr.) und Also (-2,6% oder -6,50 Fr.) Dividenden in Höhe von 0,20, 2,00 bzw. 4,80 Franken aus.

Klar im Minus sind Swiss Steel (-18%), nachdem die beiden Vertreter des Grossaktionärs Peter Spuhler per sofort aus dem VR zurückgetreten sind. Die Rücktritte stehen laut Firmenangaben im Zusammenhang mit dem Entscheid von Spuhler, sich nicht an der anstehenden Kapitalerhöhung zu beteiligen, und/oder einem möglichen Ausstieg.

Gegen den Trend im Plus werden derweil etwa EPIC Suisse (+1,7%) nach Zahlen gehandelt. Beim Flughafen Zürich (+0,9%) stützen die Analysten von Goldman Sachs den Kurs.

Wie erwartet etwas volatil präsentieren sich unterdessen die Aktien vom Hautpflegespezialisten Galderma an ihrem ersten Handelstag nach dem IPO am Freitag. Aktuell geben sie um 0,2 Prozent auf 63,86 Franken nach. Im frühen Handel waren sie bis auf ein Hoch bei 64,85 Franken geklettert. Zum Vergleich: Den Emissionspreis hatte Galderma auf 53 Franken festgesetzt.

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