Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit leichten Gewinnen in die neue Woche gestartet. In einem unentschlossenen Handel wechselten sich klarere Kursanstiege mit Tauchern in die Verlustzone ab. Damit bewegt sich der SMI immer noch über der psychologisch wichtigen Marke von 10'000 Punkten.

Für etwas Erleichterung sorgte die Aussicht auf Konjunkturhilfen in den USA. US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag bestehende Hilfsmassnahmen in der Corona-Krise per Erlass verlängert, nachdem eine Einigung im US-Kongress gescheitert war. Allerdings stehen Trumps Verfügungen laut Experten auf wackligen Beinen. Weiter haben sich die Spannungen zwischen den USA und China verschärft. Als Reaktion auf Sanktionen der USA gegen Politiker und Beamte in Hongkong und China verhängte die Regierung Chinas inzwischen ihrerseits Strafmassnahmen gegen US-Bürger.

Der Leitindex SMI beendete die Sitzung um 0,23 Prozent höher auf 10'090,91 Punkten. Das Tagestief lag bei 10'061,19, das Hoch bei 10'144,11 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, stieg um 0,16 Prozent auf 1'541,80 und der breite SPI um 0,11 Prozent auf 12'511,72 Stellen. Von den 30 Blue Chips hielten sich zum Schluss Gewinner (14) und Verlierer (16) knapp die Waage.

Gefragt waren insbesondere Finanzwerte: So führten CS die Gewinnerliste mit einem Plus von 3,1 Prozent an, dicht gefolgt von Julius Bär (+2,7%) sowie von Swiss Re (+1,9%), Zurich (+1,5%) und UBS (+1,7%). Einzig Partners Group (-0,7%) können dabei nicht mithalten.

Aus dem Handel war von Sektorrotationen zu hören, die zu Lasten der Techtitel gehen. Am unteren Ende der Tabelle rangierten denn auch Logitech (-2,9%), Temenos (-2,5%) und AMS (-1,9%), wie auch Alcon (-1,3%).

Weiter konnten auch die Zykliker Adecco (+0,9%) und LafargeHolcim (+0,9%) klare Gewinne einfahren. LafargeHolcim profitieren von einer bestätigten Kaufempfehlung und einem erhöhten Kursziel durch die Citigroup. Bei Adecco schien sich die Meinung durchzusetzen, dass die Zahlen von letzter Woche auf den zweiten Blick doch ziemlich ansprechend waren.

Kaum mehr Unterstützung gab es derweil gegen Handelsende von den Schwergewichten Nestlé (+0,2%), Novartis (-0,1%) und Roche (-0,2%). Bei Roche überwog wohl am Ende die Enttäuschung über eine Studie die US-Zulassung für das Evrysdi zur Behandlung der Spinalen Muskelatrophie (SMA).

Während der Handel bei den Blue Chips insgesamt eher ruhig verlief, war am breiten Markt deutlich mehr los: Hier griffen die Anleger kräftig bei den sogenannten "Penny Stocks" zu. Die Überflieger von letzter Woche, Relief Therapeutics (+20%), Blackstone Resources (+91%) und Perfect Holding (+352%), zogen weiter an.

Evolva (+21%) wartete am Montagnachmittag mit einem Durchbruch auf: Das Biopharmaunternehmen hat für seinen Wirkstoff Nootkaton die US-Zulassung für den Einsatz des Stoffes in Insektiziden und Insektenschutzmitteln erhalten. Mit 0,374 Franken erreichten die Titel ein neues Hoch seit Anfang 2018. Bei Meyer Burger (+7,3%) kam der Verkauf seines deutschen Mikrowellen- und Plasmatechnologie-Unternehmen Muegge gut an.

Nicht bei allen "Penny Stocks" können jedoch gute Nachrichten den zum Teil enormen Wertzuwachs rechtfertigen, wie Händler meinten. Mit New Value (+19%) und The Native (+11%) tauchten denn auch noch weitere solche Titel weit oben in der Gewinnerliste auf. Für Händler war daher klar: "Hier wird mit kleinem Einsatz auf Teufel komme raus gezockt."

tt/yr