Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag kaum verändert geschlossen. Nach einer freundlichen Eröffnung kam es wie schon am Vortag auf breiter Front zu Gewinnmitnahmen, allerdings lediglich moderaten. Mit der positiv eröffnenden Wall Street wurden die Verluste bis zum Handelsende jedoch wieder aufgeholt. Es ist nun schon einen Monat her, seit der SMI zwei Tage in Serie gesunken ist. Aus den kräftigen Verlusten des Vortags schon einen Wetterumschwung an der Börse abzuleiten, sei verfrüht, hiess es in Marktkreisen. Eine Konsolidierungsphase nach den starken Gewinnen der vergangenen Wochen sei nur willkommen.

Die Bedingungen hätten sich nach der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank dennoch leicht zum Negativen verändert. Zwar sei vom Fed grundsätzlich nicht Neues gekommen, aber es sei klarer geworden, dass die unendliche Versorgung der Märkte mit Liquidität nicht auf ewig Bestand habe und diese womöglich früher als erwartet beendet werden könnte. Die Hoffnung auf eine anhaltende Flut des "billigen Geldes" über das Jahr hinaus hätten sich womöglich zur Wochenmitte fürs Erste zerschlagen, lautete etwa ein Kommentar.

Der SMI beendete die Woche mit einem Plus von 0,10 Prozent bei 12'415,66 Punkten. Im Wochenvergleich ging der Leitindex nach zwei starken Wochen um 0,4 Prozent leicht zurück. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 0,28 Prozent auf 2009,34 Punkte vor und der breite SPI um 0,16 Prozent auf 15'917,89 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln legten 22 zu und 8 gaben nach.

Vor allem die schwachen Roche (-1,0%) verhinderten ein besseres Abschneiden des Gesamtmarkts. Hier kam es nach dem starken Lauf der vergangenen vier Wochen zu Gewinnmitnahmen. Etwas besser hielten sich Novartis mit einem Plus von 0,1 Prozent. Letztere befänden sich allerdings seit längerem in einem kursmässigen Jammertal, hiess es in Marktkreisen. Trotz guter Ergebnisse und trotz des Börsenbooms ist der Kurs mit einem Plus von zwei Prozent seit Jahresanfang nicht vom Fleck gekommen.

Grösster Verlierer waren indes Kühne+Nagel (-1,2%).

Die Mehrheit der Titel beendete den Handel jedoch im grünen Bereich, allen voran die schon seit Juni sehr starken Lonza (+1,8%) und Partners Group (+1,4%). Der Vermögensverwalter hat sich in Asien von einem Investment getrennt.

Mehr als 1 Prozent verteuerten sich noch AMS (+1,2%), Sonova (+1,1%) und Geberit (+1,2%). Die Aktien des Sanitärtechnikkonzerns machten damit den Grossteil der Verluste des Vortages im Anschluss an die - starken - Halbjahreszahlen wieder wett. Auch Sika (+1,0%) standen nach einer kleineren Devestition weit oben auf der Kurstafel.

Swatch (+0,8%) erholten sich etwas von den Verlusten der Vortage. Swatch-CEO Nick Hayek hatte sich am Vortag gegenüber der "Finanz und Wirtschaft" trotz aller Skepsis bezüglich der Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte zuversichtlich geäussert. "Wir bleiben bei dem positiven Ausblick. Es gibt keine Fakten, dass daran etwas Fundamentales zu ändern ist."

Von den Finanzwerten hielten sich nebst Partners Group die Aktien der Versicherer Zurich (+0,3%) und UBS (+0,2%) besser als CS (-0,3) und Swiss Life (-0,1%).

Im breiten Markt kamen U-Blox (-10%) nach enttäuschenden Zahlen unter die Räder. Das vom Unternehmen ausgewiesene operative Ergebnis lag klar unterhalb der Markterwartungen. Ausserdem wurde von Analysten auf die Engpässe in der Lieferkette verwiesen.

Die Aktien des Handyanbieters Mobilezone (+3,6%) legten dagegen im Anschluss an die Publikation der Halbjahreszahlen markant zu. Das vorgelegte Ergebnis hat die Schätzungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen.

Jeweils nach Zahlen fielen One Swiss Bank (-2,6%) klarer und PSP Swiss Property (-0,8%) moderater zurück, während Adval Tech unverändert schlossen.

cf/tp