Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag wenig verändert aus der Sitzung gegangen. Nach unten abgestützt wurde er von den stabilen bis gesuchten Schwergewichten, denn die Mehrheit der Titel gab zum Ende einer dennoch insgesamt freundlichen Woche etwas nach. Wie schon die gesamte Woche verlief der Handel auch am Berichtstag mangels impulsgebender Nachrichten weitgehend richtungslos. Der seit Ende September andauernde Aufwärtstrend blieb dennoch intakt, wenn auch in abgeschwächtem Tempo. Einen weiteren Einbruch erlebten derweil Credit Suisse.

Da an der Wall Street am Donnerstag wegen des Feiertags "Thanksgiving" die Börsen geschlossen blieben, fehlte die Inspiration von dieser Seite. Auch zum Wochenausklang findet dort am so genannten "Black Friday" nur ein verkürzter Handel statt. Mit Spannung werden deshalb die Berichte aus dem Detailhandel von kommender Woche erwartet, da dieser Konsumtag als Startschuss für das Weihnachtsshopping gilt und erste Hinweise liefert, wie dieses laufen könnte. Sorgen bereitete den Marktteilnehmern vor dem Wochenende die Corona-Situation in China, wo die Zahl der Neuinfektionen den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie erreicht hat und deshalb weitgehende Einschränkungen in grossen Städten gelten.

Der SMI rückte letztlich um 0,09 Prozent auf 11'168,03 Punkte vor. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,1 Prozent. Der breite SPI gewann 0,03 Prozent auf 14'292,13 Punkte, wogegen der SLI der 30 wichtigsten Titel 0,19 Prozent auf 1712,97 Punkte einbüsste. Im SLI kamen auf 19 Verlierer 11 Gewinner.

Verluste des Gesamtmarktes verhinderten Roche (+0,9%) und noch etwas ausgeprägter Novartis (+1,1%), welche gemeinsam die Tabellenspitze bildeten. Zu Roche hiess es im Handel dass diese mit dem Sinkflug seit Anfang Monat und dem Dämpfer in der Alzheimerforschung nun genug korrigiert hätten, bzw. überverkauft gewesen seien. Die am Mittwoch eingeleitete Gegenbewegung sei deshalb erwartbar gewesen.

Am stärksten nach unten ging es für CS (-6,6%), welche am Nachmittag bei 3,307 ein neues Allzeittief markierten. Sie setzten damit ihren seit Mittwoch anhaltenden Abwärtstrend fort, als die angeschlagene Grossbank einen neuen Milliardenverlust sowie hohe Abflüsse von Kundengeldern angekündigt hatte. Das Aktienresearch der Bank Vontobel hat sein Kursziel auf gerade noch 3,50 Franken von vorher 4,00 Franken gesenkt. Die Bank erwartet nun auch ein Minus im kommenden Jahr 2023 sowie ein nur knapp positives Resultat 2024.

Dahinter verlor mit Partners Group (-2,3%) ein weiterer Finanzwert etwas deutlicher an Terrain, sowie mit AMS Osram (-1,4%) eine Technologie-Aktie.

UBS (-0,6%) hielten sich klar besser als CS, während Julius Bär (+0,3%) gar zu den Gewinnern gehörten. Für letztere hat die Royal Bank of Canada das Kursziel erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt. Marktteilnehmer verweisen auf die mittlerweile "ansprechende" Dividendenrendite der Valoren.

SGS fielen nach einer Rückstufung durch Barclays um 1,6 Prozent zurück. Das Rating für den Warenprüfer wurde um zwei Stufen direkt auf "Underweight" gesenkt. Die Genfer hatten unlängst die Prognosen für 2022 gesenkt.

Swatch (-2,0%) und Richemont (-1,0%) wurden von sich wieder verstärkenden Corona-Sorgen in China zurückgebunden.

Im breiten Markt fielen Zur Rose mit einem markanten Abschlag um 8,2 Prozent auf. Die Versandapotheke hat am Vorabend die Schliessung eines Logistikstandorts in Deutschland sowie Einstellung der Marke Eurapon angekündigt.

Kardex (-3,6%) fielen nach Bekanntgabe des baldigen Abgangs des CEO ebenfalls klar zurück.

News gab es auch von Ypsomed (+2,2%). Die auf Injektions- und Infusionssysteme spezialisierte Firma hat ein System auf den Markt gebracht, das nun auch in Deutschland angewendet werden darf. Analysten sprachen von einem wichtigen Schritt in Sachen Konkurrenzfähigkeit.

cf/uh