Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch etwas höher geschlossen. Nach den beiden sehr starken Vortagen setzten nach einer gehaltenen Eröffnung vorerst Gewinnmitnahmen ein. Mit Unterstützung der erneut fest eröffnenden US-Aktien hievte sich der SMI am Nachmittag aber wieder in die Gewinnzone. Die Luft sei nach dem Plus von über 3,5 Prozent zum Wochenstart etwas dünn geworden, hiess es im Handel zur moderaten Entwicklung. Zumal der SMI seit dem Jahrestief vor etwa zwei Wochen bis zum heutigen Tageshoch um über 800 Punkte hinzugewonnen habe.

Mit Blick auf die Berichtssaison standen zur Wochenmitte schwache Daten von US-Techgrössen wie der Google-Mutter Alphabet und Microsoft, den Zahlen verschiedener europäischer Schwergewichte aus den unterschiedlichsten Branchen gegenüber. Eine wichtige Rolle spielen aber weiterhin auch die Notenbanken. Nähmen diese zumindest verbal den Fuss vom geldpolitischen Bremspedal, wären die Zutaten für eine positive Wende am Aktienmarkt gegeben, so ein Händler. Vor diesem Hintergrund warf denn auch die Sitzung der EZB vom morgigen Donnerstag bereits ihre Schatten voraus.

Der SMI rückte schliesslich um 0,41 Prozent auf 10'817,21 Punkte vor. Zwischen dem kurz vor Handelsschluss erreichten Tageshoch bei 10'821 und dem Tagestief von 10'690 lag eine ansehnliche Spanne von rund 130 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 0,55 Prozent auf 1641,03 Punkte und der breite SPI 0,43 Prozent auf 13'823,01 Punkte. Im SLI büssten 7 Titel an Terrain ein, 23 schlossen höher.

Insbesondere konjunktursensitive Aktien wie Adecco (+2,5%) oder Schindler (+1,7%) waren gefragt, aber auch Aktien aus dem Life Science Bereich wie Alcon (+2,2%) und Lonza (+1,9%).

Sika (+1,5%) und Geberit (+1,4%) erhielten am Nachmittag von Konjunkturdaten aus den USA etwas Support, da sich dort der Immobilienmarkt zuletzt besser als erwartet gehalten hat.

VAT (+1,1%) konnten ihre hohen Gewinne vom Vortag von beinahe 6 Prozent mehr als verteidigen.

Zum positiven Gesamtmarkt trugen auch Novartis (+1,0%) bei, während Nestlé (+0,2%) und Roche (-0,3%) hinterherhinkten. Novartis hatte am Vortag Zahlen vorgelegt, konnte damit aber am Berichtstag nicht recht überzeugen. Wie den nachfolgenden Analystenkommentaren zu entnehmen war, sorgte aber die bestätigte Jahresprognose für eine gewisse Beruhigung.

Credit Suisse (-0,5%) gaben nach einem Auf und Ab im Tagesverlauf letztlich nach. Die Grossbank wird am morgigen Donnerstag das heiss ersehnte Strategie-Update präsentieren und Zahlen für das dritte Quartal vorlegen.

Zu den grössten Verlierern gehörten Logitech (-0,8%) und UBS (-1,1%). Die Verluste hielten sich aber angesichts der massiven Gewinne von 12 Prozent, bzw. knapp 8 Prozent beider Aktien vom Vortag im Anschluss an die Quartalszahlen in relativ engen Grenzen.

Im breiten Markt zogen Idorsia (+5,4%) markant an. Bereits am Dienstag waren die Papiere des Biotechunternehmens nach Quartalszahlen am Ende mit einem deutlichen Kursplus aus dem Handel gegangen.

Auch Sulzer (+1,8%) rückten nach den am Morgen vorgelegten Zahlen etwas vor. Das Unternehmen musste zwar aufgrund von Umsatzverschiebungen die Prognose senken, präsentierte aber einen rekordhohen Auftragseingang und versprach eine anhaltend gute Profitabilität. Der abtretende CEO Frédéric Lalanne sah zudem noch keine Abschwächung der Nachfrage.

Zur Rose (+2,6%) waren ebenfalls gesucht. Hier war am Markt von grösseren Eindeckungstransaktionen aus dem Lager der Leerverkäufer zu hören, nachdem der Titel schon am Vortag zu den Gewinnern gehörte.

Auffallend war zudem der massive Anstieg von Adval Tech (+18%).

cf/cg