Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat einen leicht positiven Wochenstart hingelegt. Der Leitindex SMI pendelte im Tagesverlauf für längere Zeit um den Freitagsschluss und die 11'000-Punkte-Marke, konnte dann aber im späten Handel etwas deutlicher zulegen. Nach der starken Vorwoche hätten etwas die Impulse gefehlt, hiess es am Markt.

Für weitere Kursgewinne bräuchte es neben positiven Konjunkturzahlen auch gute Firmenabschlüsse, sagte ein Händler. Auch sei nach wie vor die Ausbreitung des Coronavirus ein Thema. In den vergangenen Tagen war die Zahl der Neuansteckungen zurückgegangen. "Wenn sich das bestätigt, dürften neue Kursrekorde in Griffweite rücken", sagte ein Händler. Die Firmenbilanzen, die im weiteren Verlauf der Woche anstehen, könnten ebenfalls frischen Wind in den Markt bringen. Den Höhepunkt der Börsenwoche dürfte der Donnerstag bilden, wenn die Ergebnisse von Clariant, Credit Suisse, Nestlé und Zurich anstehen.

Der SMI schloss 0,35 Prozent höher bei 11'039,78 Zählern und damit auf Tageshoch. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte enthält, gewann 0,45 Prozent auf 1'690,38 Punkte und der umfassende SPI 0,39 Prozent auf 13'331,64 Zähler. Von den 30 Blue Chips schlossen 23 im Plus und nur sieben im Minus.

Gefragt waren die Aktien der Banken: Julius Bär gewannen 4,4 Prozent hinzu. Morgan Stanley hat die Empfehlung für den Vermögensverwalter auf 'Overweight' von 'Equal weight' und das Kursziel auf 60 von 51 Franken angehoben. Dem hinkten Credit Suisse (+0,8%) und UBS (+0,4%) klar hinterher. Bei der CS hielten laut Händlern die Käufe an, die am Freitag nach anfänglichen Verlusten im Zusammenhang mit dem Abgang von Konzernchef Tidjane Thiam eingesetzt hatten.

Ebenfalls gesucht waren Lonza (+1,4%). Die Titel des Pharmazulieferers profitierten von einem positiven Kommentar in der Wochenendpresse, hiess es.

Swatch (+1,2%) und Richemont (+0,6%) legten ebenfalls etwas zu. Deutlich uneinheitlich war hingegen das Bild bei anderen Zyklikern. Während Werte wie AMS (+4,0%), Sika (+0,9%) oder Schindler (+0,8%) zulegen konnten, gaben ABB, Clariant (je -0,5%) oder LafargeHolcim (-0,3%) ab. Auch die Aktien der Technologiefirma Logitech (-0,7%) schlossen etwas tiefer.

Leicht im Minus beendeten die Genussscheine von Roche (-0,1%) den Handel. Der Pharmakonzern hat in seiner Alzheimer-Forschung einen Rücksetzer erlitten. In einer Phase II/III-Studie mit dem Prüfkandidaten Gantenerumab wurden die Ziele nicht erreicht. Die Papiere des Rivalen Novartis (+0,8%) legten zu und auch das dritte Schwergewicht Nestlé (+0,2%) hielt sich gut.

Am breiten Markt stiegen die Aktien von DKSH beflügelt von massiven Deckungskäufen um 13,7 Prozent. Analysten zeigten sich zwar von den Resultaten 2019 wenig überrascht. Doch DKSH habe etwa bei Consumer Goods auch Fortschritte zu vermelden gehabt. Laut Händlern wurden manche Investoren offenbar auf dem falschen Fuss erwischt.

Die Titel der Comet Holding stiegen nach Zahlen um 7,3 Prozent. Laut Analysten seien die Ergebnisse ermutigend, die strategische Neuausrichtung gehe voran und der der Turnaround könne gelingen.

Erneut tiefer schlossen Idorsia (-1,4%). Die Gewinnmitnahmen, die nach der Ergebnisvorlage vergangene Woche eingesetzt hatten, schienen wohl noch nicht ganz ausgestanden zu sein, hiess es am Markt. Auffällig waren auch die Abgaben bei Santhera (-5,2%) oder Schmolz+Bickenbach (-3,9%).

Perrot Duval wurden ex-Dividende gehandelt und gaben entsprechend deutlich um 14 Prozent ab.

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