Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag nach einem Verlauf in engen Spannen wenig verändert geschlossen. Händler beschrieben den Markt als uneinheitlich und richtungslos. Der Konsolidierungstrend der Vorwoche setze sich fort, hiess es. Während gute Konjunkturdaten aus China und Deutschland sowie die Hoffnungen auf die bald einsetzenden Corona-Impfungen dem Markt eine Stütze gaben, trübten die anhaltend hohen Corona-Fallzahlen und die damit verbundenen behördlichen Einschränkungen die Stimmung merklich ein.

Für Unsicherheit sorgten zudem die zähen Brexit-Verhandlungen. Unter grösstem Zeitdruck versuchen Grossbritannien und die Europäische Union, sich doch noch auf einen Deal zu einigen. EU-Kommissionschefin von der Leyen und der britische Premier Boris Johnson wollen noch am heutigen Montag erneut versuchen, das Szenario eines vertragslosen Zustands abzuwenden. Im Verlauf der Woche dürfte dann auch die Zinssitzung der Europäische Zentralbank zunehmend das Geschehen beeinflussen, hiess es weiter.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,10 Prozent höher auf 10'375,38 Punkten. Der Leitindex bewegte sich in einer Spanne von insgesamt weniger als 100 Zählern. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, stieg um 0,06 Prozent auf 1'632,05 Punkte und der umfassende SPI um 0,09 Prozent auf 12'900,29 Punkte. Bei den 30 Blue Chips standen sich 17 Gewinner und 13 gegenüber.

Bei den Bluechips waren Zykliker und Finanzwerte sowohl bei den Gewinnern als auch bei den Verlierern anzutreffen. Den stärksten Anstieg verbuchten die Aktien der Banksoftware-Schmiede Temenos (+2,6%), gefolgt vom Unterhaltungselektronikkonzern Logitech (+2,0%), dem auf alternative Anlagen spezialisierten Vermögensverwalter Partners Group (+1,2%) und dem Inspektionskonzern SGS (+0,7%).

Fester waren auch die Luxusgüterhersteller Richemont (+0,7%) und Swatch sowie der Liftbauer Schindler (je +0,6%).

Ebenfalls zu den Gewinnern zählten die defensiven Werte Roche (+0,7%), Nestlé und Novartis (je +0,1%). Sie büssten im Verlauf allerdings die Gewinne aus dem frühen Handel zu einem Grossteil ein. Dabei waren die Pharmariesen zunächst noch von positiven Analystenkommentaren unterstützt worden. Novartis und Roche nehmen am Fachkongress ASH (American Society of Hematology) teil, der noch bis zum morgigen Dienstag virtuell stattfindet. Dabei gewährten sie Einblicke in ihre Hämatologie-Programme.

Weitere Gewinner waren zudem Clariant (+0,6%), Givaudan (je +0,5%) und Straumann (+0,4%).

Bei den Banken stachen UBS (+0,5%) positiv hervor. Dagegen gaben Credit Suisse (-0,6%) und Julius Bär (-0,2%) nach. Auch die Versicherer Zurich (-0,6%), Swiss Re (-0,8%) und Swiss Life (-0,4%) waren schwächer. Marktteilnehmer erklärten dies mit einer generell geringen Nachfrage nach Finanztiteln.

Am meisten gaben allerdings AMS (-3,1%) nach. Angefragte Händler konnten sich keinen Reim darüber machen, wiesen aber darauf hin, dass die Aktie stets etwas volatil sei.

Im breiten Markt standen Aryzta (+0,1% auf 0,7255 Fr.) im Fokus. Zeitweise stiegen sie bis auf 0,776 Franken. Der US-Hedgefonds Elliott Advisors hat erneut ein Angebot über 0,80 Franken pro Aktie in Aussicht gestellt. Die Finanzierung scheint zwar gesichert, ob das Angebot zum Schluss dann auch wirklich vorgelegt wird, muss sich noch zeigen. Elliott verlangt gemäss einer nach Börsenschluss veröffentlichten Mitteilung die Zustimmung des Veraltungsrats oder eine neutrale Position des Gremiums.

Grössere Verluste erlitten Swissquote (-4,4%) nach einem Pressebericht über technische Probleme, welche den Kunden den Aktienhandel über die Plattform von Swissquote verunmöglicht haben sollen.

pre/ra