Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag schwungvoll in den August gestartet und hat fester geschlossen. Nach einem neuen Rekordhoch im frühen Geschäft konnte sich der SMI in der Gewinnzone halten, fiel im Verlauf aber unter das Tageshoch. Gestützt wurde der Markt laut Händlern von der positiven Entwicklung in Asien, guten Konjunkturzahlen aus Europa und der Aussicht auf eine baldige Verabschiedung des Konjunkturpakets von US-Präsident Joe Biden. Die im späten Handel veröffentlichten und eher enttäuschenden Konjunkturzahlen aus den USA - ISM Einkaufsmanagerindex und Bauausgaben - konnten die Gewinne nicht weiter schmälern.

Das Geschäft verlief laut Händlern in ruhigen Bahnen. "Es ist Ferienzeit", sagte ein Händler. Daher seien die Umsätze dünn und dies mache die Märkte volatiler. Zudem seien die Anleger wegen der Ausbreitung der Corona-Delta-Variante, der Inflationssorgen und der laufenden Bilanzsaison ohnehin vorsichtig. Zudem dürften sie sich vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag zurückhalten. Die Jobdaten seien die Zahlen, die die Politik der US-Notenbank massgeblich mitbestimmten, hiess es weiter.

Der SMI schloss nach einem neuen Rekordhoch auf 12'194,37 Zählern noch um 0,45 Prozent höher bei 12'171,02 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,57 Prozent auf 1973,47 Punkte und der umfassende SPI um 0,44 Prozent auf 15'647,58 Zähler. 24 Gewinnern standen im SLI sechs Verlierer gegenüber.

Spitzenreiter waren die AMS-Aktien, die dank Deckungskäufen 3,9 Prozent gewannen und damit die Kursscharte vom vergangenen Freitag auswetzen konnten. Der Sensorhersteller hatte Zahlen im Rahmen der eigenen und Analystenerwartungen vorgelegt.

Dahinter schlossen mit den Aktien der Credit Suisse (+2,5%) und von Swiss Re (+0,7%) weitere nach Zahlen abgestrafte Titel deutlich im Plus. Beide Finanzunternehmen hatten mit ihren Ergebnissen in der vergangenen Woche die Anleger nicht zu neuen Käufen animieren können. Dabei war das von Swiss Re vorgelegte Zahlenset gar klar besser als von Analysten erwartet ausgefallen. Doch hatten die Anleger daraufhin Gewinne mitgenommen.

Neben CS und Swiss Re legten auch andere Finanzwerte zu: So profitierten die Versicherer Swiss Life (+0,5%), Zurich (+0,6%), Baloise (+0,7%) und Helvetia (+1,3%) laut Händlern von den guten Zahlen von Europas Branchenprimus Axa. Aber auch Partners Group, UBS und Julius Bär folgten mit Aufschlägen zwischen 0,8 und 1,0 Prozent.

Bei den zyklischen Werten waren Holcim (+0,6%) gefragt. Laut Insidern gehört der brasilianische Zementhersteller CSN Cimentos zu den Bietern für die Holcim-Aktivitäten im südamerikanischen Land. Holcim gehört darüber hinaus zu jenen Unternehmen, die vom US-Infrastrukturprogramm profitieren sollten.

Marktschwergewicht Roche (+0,4%) schloss in Plus. Der Pharmariese wartete mit zwei guten Meldungen auf. US-Partner Regeneron hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Erweiterung der Notfallzulassung für den Covid-Cocktail Regen-Cov erhalten. Zudem will Roche mit dem Biotechunternehmen Carrick Therapeutics im Krebsbereich zusammenarbeiten und dabei ihre Kandidaten Samuraciclib und Giredestrant kombinieren um damit eine bestimmte Form von Brustkrebs zu behandeln. Wenig verändert waren Rivale Novartis (-0,1%) und der Lebensmittelriese Nestlé (+0,1%).

Grössere Abschläge verbuchten die Titel von Temenos (-0,8%). Händler verwiesen auf grössere Verkäufe aus der Management-Etage vergangene Woche. Zudem hat der Hersteller von Software für Banken sein Aktienrückkaufprogramm bereits abgeschlossen und dabei rund 1,36 Millionen Aktien zu einem Durchschnittspreis von 133,87 Franken gekauft.

Im breiten Markt waren Interroll (+1,5%) nach einem starken Auftragseingang gesucht. Montana Aerospace zogen um 8,9 Prozent an. Auslöser war laut Händlern eine milliardenschwere Übernahme in der Branche.

pre/mk