Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse hat am Mittwoch nach einem richtungslosen Verlauf fester geschlossen. Bevor die US-Notenbank Fed am Abend wohl das Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik einläuten werde, hätten sich die Anleger zurückgehalten und keine neuen Engagements aufbauen wollen, hiess es am Markt. Daher sei das Geschäft ruhig verlaufen. Für Auftrieb im Späthandel sorgten allerdings starke US-Konjunkturdaten.

Ökonomen erwarten mehrheitlich, dass das Fed das Ende der ultralockeren Geldpolitik einläuten und den Beginn des Tapering, die Reduktion der Anleihekäufe, ankündigen wird. Damit fiele ein Unsicherheitsfaktor weg. Fed-Chef Jerome Powell dürfte sich an der Pressekonferenz nach der Sitzung aber behutsam über Konjunktur und Inflation äussern, um nicht Zinsspekulationen zu wecken, hiess es weiter.

Der Standardwerte-Index SMI schloss um 0,51 Prozent höher auf 12'383,27 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, rückte um 0,54 Prozent auf 2008,17 und der umfassende SPI um 0,63 Prozent auf 15'952,11 Zähler vor. Im SLI stiegen 20 Aktien und zehn gaben nach.

Angeführt wurden die Gewinner vom Personaldienstleister Adecco (+3,9%), dessen Aktien sich von den Abschlägen erholten, die sie am Vortag nach der Bilanzvorlage verbucht hatten. Zusätzliche Unterstützung kam vom Broker Jefferies in Form einer Hochstufung.

Dahinter folgten Schindler PS (+2,7%), die an den Aufwärtstrend vom Vortag anknüpften. Händler verwiesen darauf, dass Stifel am Morgen die Papiere als attraktiv bewertet neu zum Kauf empfohlen hatte. Es gebe Aufwärtspotenzial und die Bewertungskennzahlen seien historisch niedrig.

In den Top Ten der Blue Chips waren ausserdem ABB (+2,2% auf 31,51 Fr.) zu finden. Die Titel hatten bereits am Vortag von einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs auf 51 Franken stark zugelegt. Zur Wochenmitte legten dann mit Jefferies und der LBBW gleich zwei Häuser nach und hoben ihre Ratings für die Industrieaktien ebenfalls an.

Mit Sika (+1,5%), Holcim (+0,7%) und Kühne + Nagel (+0,5%) erfreuten sich weitere zyklische Titel steigender Kurse. Auch die Luxusgüterhersteller Richemont (+1,1%) und Swatch (+1,4%) zählten zu den Gewinnern.

Neben diesen zyklischen Vertretern standen aber auch als sicher geltende Werte hoch im Kurs, wie die Aktien von Straumann (+1,7%), Givaudan (+1,5%) und Nestlé (+1,3%) zeigten.

Unter Abgaben litten Technologiewerte wie AMS (-1,9%), die den Abwärtstrend vom Vortag fortsetzten, sowie Temenos (-0,4%) und Logitech (-0,1%). Zu Logitech sagte ein Charttechniker, die Titel könnten den aktuellen Abwärtstrend schlimmstenfalls bis auf 61 Franken fortsetzen. Zuletzt notierten sie bei 73,58 Franken.

Geberit gerieten nach einem guten Start zunehmend unter Druck und schlossen 1,2 Prozent tiefer. Der Sanitärtechnikkonzern habe zwar mit Zahlen und Ausblick besser als erwartet abgeschnitten. Doch das aktuelle Kursniveau reflektiere bereits recht hohe Markterwartungen und es gebe auch Zweifel, ob Geberit angesichts der steigenden Materialkosten die guten Margen steigern könne, hiess es am Markt.

Belastet wurde der Markt zudem vom Pharmaschwergewicht Novartis (-0,5%), das zum Schluss die Einbussen aber noch klar eingrenzen konnte. Auch Lonza (-1,0%) waren schwächer. Roche (+0,3%) konnten dagegen zulegen. Am Vortag hatten dessen Kursgewinne den Gesamtmarkt massgeblich gestützt.

Uneinheitlich zeigte sich die Finanzbranche. Während bei den Banken Credit Suisse (-1,7%) am Tag vor dem mit Spannung erwarteten Investorentag gemieden wurden, verloren auch UBS (-0,4%) leicht Terrain. Derweil legten Julius Bär (+0,2%) und die Versicherer Swiss Re (+1,4%), Swiss Life (+0,9%) und Zurich (+0,6%) zu.

Am breiten Markt waren Oerlikon (+3,5%) nach Zahlen gefragt. Aluflexpack (unv.) und Vontobel (-0,3%) konnten mit ihren Ergebnissen dagegen kaum punkten.

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