Zürich (awp) - An der Schweizer Börse war am Montag der Start in die neue Woche von Zurückhaltung geprägt. Angesichts der in dieser Woche gut gefüllten Agenda und den letzte Woche erreichten Jahreshöchstwerten hätten sich die Anlegerinnen und Anleger zunächst einmal an die Seitenlinie zurückgezogen, meinten Händler. Der Leitindex SMI büsste aber nur leicht an Terrain ein, wobei er grössere Abgaben in der Schlussauktion noch deutlich eingrenzte.

Es ist viel los in dieser Woche und das schien viele Börsianer zu hemmen. So wird am Mittwoch in den USA Fed-Präsident Jerome Powell vor den Kongress zitiert, um seine Geldpolitik zu rechtfertigen. Im Euroraum tagt die EZB und entscheidet am Donnerstag über die Zinsen. Zwar sei nicht von einer Zinssenkung auszugehen, doch Aussagen von Präsidentin Christine Lagarde dürften durchaus die Aufmerksamkeit der Märkte auf sich ziehen, hiess es. Zudem werden zum Wochenschluss wie immer die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten mit Spannung erwartet.

Der SMI schloss am Montag lediglich noch um 0,14 Prozent tiefer auf 11'477,80 Punkten nachdem er am Nachmittag bis auf 11'425 Stellen zurückgefallen war. Am Freitag hatte der Schweizer Leitindex bei 11'529 Punkten ein Intraday-Jahreshoch gesetzt. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor am Berichtstag 0,06 Prozent auf 1874,55 und der breite SPI 0,07 Prozent auf 14'927,02 Zähler. Am Ende gaben im SLI 14 Aktien nach und 15 Titel schlossen im Plus. UBS beendeten den Handel unverändert.

Die grössten Abgaben bei den Blue Chips verbuchten erneut die Aktien des Logistikers Kühne+Nagel (-2,5%). Sie hatten am Freitag nach der Vorlage enttäuschender Geschäftszahlen bereits um 13,5 Prozent nachgegeben. In der Folge senkten Analysten reihenweise ihre Schätzungen und auch ihre Kursziele. Am Montagnachmittag wurde noch bekannt, dass zwei Personen aus dem Kühne+Nagel-Management am Freitag Aktien im grossen Stil zugekauft hatten.

Grössere Einbussen verzeichneten am Montag auch die Titel des Computerzubehörherstellers Logitech (-1,6%), des Pharmazulieferers Lonza (-0,6%) oder die Papiere der Luxusgütergruppen Swatch (-0,9%) und Richemont (-0,5%). Bei letzteren mache sich im Vorfeld des chinesischen Nationalkongresses eine gewisse Zurückhaltung bemerkbar, hiess es. China gilt als einer der wichtigsten Absatzmärkte für teure Uhren und Schmuck.

Bei den Schwergewichten belasteten die Abgaben von Nestlé (-0,6%) den Gesamtmarkt. Demgegenüber hielten sich Novartis (+0,04%) und Roche GS (+0,2%) leicht über den Schlusskursen vom Freitag. Novartis hatte am Montagmorgen neue Daten zu seiner Gentherapie Zolgensma publiziert, ohne dass dies allerdings die Kursentwicklung entscheidend beeinflusst hätte.

Im Gesundheitssektor schlossen derweil Sandoz (+1,7%) den Handel als grösster Blue-Chips-Gewinner ab. Der Generikakonzern brachte eine strategisch sinnvolle Übernahme in den USA schneller als erwartet in trockene Tücher. Gefragt waren am Tag vor der Publikation von Jahreszahlen die Titel des Vakuumventil-Spezialisten VAT (+1,7%) und des Schokoladenkonzerns Lindt&Sprüngli (+1,1%).

Derweil gelang Straumann (+0,9%) im Montagshandel nach zunächst deutlichen Auftaktverlusten im Tagesverlauf der Sprung ins Plus. Nach den Zahlen vergangene Woche hatte sich die Mehrzahl der Analysten wohlwollend über die weiteren Wachstumsaussichten des Dentalimplantateherstellers geäussert.

Auf den hinteren Rängen rückten die Titel der Immobiliengesellschaft Hiag (+7,3%), des Grossbäckers Aryzta (+1,0%) oder des in der Heizungs- und Klimatechnik tätigen Belimo (+1,9%) nach Zahlen vor. Zudem verliessen die in der Chipindustrie tätige Comet (+1,8%) während des Handels die Verlustzone und schlossen fester.

Auf der Gegenseite verloren die Papiere des Spezialkunststoffherstellers Gurit ebenfalls nach Zahlen 1,6 Prozent. Deutlich klarer schlossen die Pennystocks von Meyer Burger (-12%) oder jene des in unruhigen Fahrwassern navigierenden Biotechunternehmens Idorsia (-11%) im Minus.

mk/cg