Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Montagvormittag etwas höher, vor allem dank der defensiven Schwergewichte. Nach einem gehaltenen Start in die neue Woche fiel der SMI rasch in die Verlustzone zurück, ehe eine kleine Erholung einsetzte. Insgesamt setzt sich der Konsolidierungstrend der Vorwoche damit fort. Die Stimmung zu Wochenbeginn wird einerseits von guten Konjunkturdaten aus China und Deutschland sowie von den Hoffnungen dank der bald einsetzenden Corona-Impfungen gestützt, andererseits belasten die anhaltend hohen Fallzahlen und die damit verbundenen behördlichen Einschränkungen.

Weiterhin im Blickpunkt stehen auch die zähen Brexit-Verhandlungen. Unter grösstem Zeitdruck versuchen Grossbritannien und die Europäische Union, sich doch noch auf einen Deal zu einigen. EU-Kommissionschefin von der Leyen und der britische Premier Boris Johnson wollen noch am heutigen Montag erneut versuchen, das Szenario eines vertragslosen Zustands abzuwenden. Im Verlauf der Woche rückt die Europäische Zentralbank mit ihrem neuesten Zinsentscheid in den Fokus der Investoren.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt bis um 11.00 Uhr 0,36 Prozent auf 10'402,19 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, zieht um 0,11 Prozent auf 1'632,93 Punkte an und der umfassende SPI um 0,36 Prozent auf 12'935,7 Punkte. Bei den 30 Blue Chips halten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.

An der Spitze stehen derzeit die defensiven Nestlé (+1,0%), Novartis und Roche (je +0,8%). Die beiden Pharma-Schwergewichte Roche und Novartis haben im Laufe des Wochenendes Einblicke in ihre Hämatologie-Programme gegeben. Anlass war der Fachkongress ASH (American Society of Hematology), der noch bis zum morgigen Dienstag virtuell stattfindet. In ihren ersten Kommentaren äussern sich beispielsweise die Analysten von Mirabaud wohlwollend zu beiden Konzernen. Die präsentierten Daten würden die bereits bekannten Vorteile der jeweiligen Therapien nochmals bestärken.

Ebenfalls gesucht sind Schindler und Sika (je +0,8%). Der Bauchemiekonzern hat eine neue Polyurethantechnologie unter dem Markennamen "Purform" angekündigt und will in diesem Zusammenhang die Produktion in Düdingen für einen Betrag von 10 bis 15 Millionen Franken erweitern.

Weitere Gewinner sind etwa SGS, UBS und Swisscom (je +0,6%).

Im Gegensatz zu UBS geben Credit Suisse (-0,6%) klar nach. Marktteilnehmer erklären dies mit einer generell geringen Nachfrage nach Finanztiteln, welche etwa auch Julius Bär (-1,0%), Zurich (-0,9%) oder Swiss Life (-0,5%) belastet. Die CS-Papiere können sich diesem Trend trotz einer aggressiven Kaufempfehlung der Deutschen Bank nicht entziehen.

Am meisten geben allerdings derzeit AMS (-1,4%) nach.

Im breiten Markt ziehen Aryzta um 0,5 Prozent auf 0,728 Franken an, haben sich dabei aber vom Tageshoch bei 0,776 wieder klar entfernt. Grund für die relative Stärke der Aktie ist ein neues Angebot des US-Hedgefunds Elliott Advisors zu 0,80 Franken pro Aktie. Dies ist der gleiche Preis wie schon beim letzten Angebot, die Finanzierung scheint diesmal aber gesichert. Ob das Angebot zum Schluss dann auch wirklich vorgelegt wird, muss sich noch zeigen. Die Analysten der ZKB gehen davon aus, dass der Verwaltungsrat von Aryzta jetzt eine Fairness-Opinion in Auftrag geben wird und schliesslich die Aktionäre entscheiden müssen.

Landis+Gyr (+0,2%) stehen nach schwachem Beginn mit einem Minus in der Spitze von über 5 Prozent nun kaum verändert. Zu Beginn wurde die Aktie von einer Abstufung durch JP Morgan auf "Underweight" noch stark zurückgebunden. Das Institut reduzierte das Rating insbesondere aus Bewertungsgründen.

Grössere Verluste erleiden noch Swissquote (-4,1%) nach einem Pressebericht über technische Probleme, welche den Kunden den Aktienhandel über die Plattform von Swissquote verunmöglicht haben sollen.

cf/tt