Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Dienstag zum Start in den Februar klar im Plus, hat dabei aber die Höchststände aus der ersten Handelsstunde nicht ganz verteidigt. Damit setzt sich der Erholungstrend der vergangenen Tage fort. Nach dem schwachen Start ins Jahr mit einem Minus des SMI im Januar von rund 5 Prozent, scheinen zumindest für den Moment die Schnäppchenjäger wieder die Oberhand zu haben. Im Fokus stehen am Berichtstag die nach Zahlen sehr starken UBS.

Ein Teil des jüngsten Erholungsrally sei auf Investoren zurückzuführen, für welche der Boden vor gut einer Woche erreicht war, heisst es von einem Händler. Der andere Teil wohl auf Leerverkäufer, welche wegen des Anstiegs ihre Positionen glattstellen mussten. An der Nachhaltigkeit der laufenden Erholung bestehen daher noch immer Zweifel. Viele Investoren würden wohl auf solche Erholungen spekulieren, um in der Stärke weitere Positionen abzubauen, lautet etwa ein entsprechender Kommentar des Brokers Robomarkets. "Sell the rally" statt "Buy the dip" könnte deshalb vor dem Hintergrund der sich vor allem aus geldpolitischer Sicht verändernden Rahmenbedingungen die erfolgreichere Strategie in diesem Börsenjahr sein. Zudem seien die Stimmen, die eine "notwendige und gesunde" Korrektur am Aktienmarkt erwarteten, nicht zu überhören.

Der SMI steht um 11.00 Uhr 0,83 Prozent höher bei 12'327,81 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, gewinnt 1,00 Prozent auf 1971,90 Punkte und der umfassende SPI 0,83 Prozent auf 15'642,03 Punkte. Im SLI überwiegen die Gewinner im Verhältnis 5:1.

Überflieger sind weiterhin die Aktien der UBS mit einem Plus von 6,3 Prozent. Die grösste hiesige Bank hat operativ im vierten Quartal trotz einer zusätzlichen Rückstellung für den Steuerrechtsstreit in Frankreich über den Schätzungen der Analysten abgeschnitten. Und sie zeigt sich sehr zuversichtlich für die weitere Zukunft. Neben den eigentlichen Zahlen kann die Bank vor allem auch mit der kräftigen Dividendenerhöhung, dem geplanten Aktienrückkaufprogramm und den ambitionierten neuen Zielen punkten.

CS (+0,9%) bewegen sich im Vergleich dazu mit moderaten Avancen im Rahmen des Gesamtmarktes.

Überdurchschnittlich gesucht sind dagegen Adecco (+2,4%), Temenos (+2,1%) und Richemont (+2,0%). Temenos erhalten von einem Auftrag aus Tschechien etwas Unterstützung.

Swatch (+1,7%) wiederum profitieren von einer Kurszielerhöhung durch die Citigroup und Holcim (+1,6%) von starken Zahlen des Konkurrenten Heidelbergcement. Die deutsche Rivalin übertrifft die Analystenerwartungen nicht nur in Bezug auf die Umsatz- sondern auch auf die Gewinnentwicklung. Die Bank Vontobel zieht denn auch ermutigende Rückschlüsse vom Tagesgeschäft von HeidelbergCement auf jenes von Holcim.

Die kurze Liste der Verlierer wird von Logitech (-1,5%) und Vifor Pharma (-0,7%) angeführt.

Im breiten Markt sind die Aktien des Derivate-Spezialisten Leonteq (+4,5%) gut gesucht. Der Titel erhält von einer Aufstufung durch die Zürcher Kantonalbank auf "Übergewichten" von "Marktgewichten" Auftrieb. Die Bank bemängelte in der Vergangenheit die Abhängigkeit von Leonteq vom eigenen Vertrieb. Mit den kürzlich verkündeten Partnerschaften mit Swissquote und der VP Bank ergäben sich aber Vertriebskapazitäten jenseits der Milliardenschwelle.

Im Fokus stehen aber insbesondere SIG Combibloc (-2,3%). Diese haben nach einem starken Start im Anschluss an die Verkündung erster Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr und einer Grossakquisition in den USA mittlerweile ins Minus gedreht. Den Analysten gefällt die Übernahme des Verpackungsherstellers Scholle IPN grundsätzlich. Sie bringe jedoch nicht nur Gutes, da sie die Margen kurzfristig verwässern dürfte, lautete ein etwas kritischerer Kommentar.

cf/kw