Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Dienstag an seine späten Vortagesverluste anknüpfen und leichter in den Handel starten. Händler verweisen vor allem auf die insgesamt schwächeren Vorgaben aus Übersee. So war die Wall Street am Montag klar zurückgefallen. Weiter dramatisch steigende Neuinfektionen und nach wie vor keine Einigung auf ein weiteres Konjunkturpaket hatten die Stimmung verhagelt.

Derweil zeigen sich die Verhandlungspartner der beiden US-Parteien weiter gesprächsbereit und werden am heutigen Dienstag nochmals einen Anlauf nehmen. Wie es von Händlern heisst, dürfte sich die Wirtschaft auch ohne ein solches Paket weiter erholen, allerdings deutlich langsamer. Bis weitere Wasserstandsmeldungen zu erwarten sind, dürfte die Berichtssaison die Aufmerksamkeit der Börsianer fordern. Alleine hierzulande stehen drei Blue Chips auf dem Programm.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gibt gegen 8.20 Uhr um 0,47 Prozent nach auf 10'136,16 Punkte. Alle 20 SMI-Werte bis auf die UBS (+3,1%) werden demnach tiefer erwartet.

Die Grossbank hat im dritten Quartal besser als erwartet abgeschnitten. Geholfen haben dabei neben höheren Erträgen auch Einmaleffekte. Die UBS-Aktionäre sollen in gut einem Monat in den Genuss der zweiten Dividendentranche für das vergangene Geschäftsjahr kommen, was ebenfalls wohlwollend aufgenommen wird.

Auf die Aktien der Konkurrentin CS (-0,9%) vermögen die Zahlen nicht auszustrahlen. Julius Bär (+0,3%) machen dagegen Anstalten, an die Gewinne vom Vortag anzuknüpfen.

Klar besser als erwartet haben auch der Logistikkonzern Kühne+Nagel (+2,3%) und das Technologieunternehmen Logitech (+6,3%) abgeschnitten. Bei Kühne+Nagel hat sich das Geschäft im dritten Quartal nicht nur erholt, der Gewinn wurde gar klar gesteigert. Neben dem Kostenmanagement stützte auch hier ein positiver Einmaleffekt. Analysten zeigen sich aber auch vom Cashflow angetan, wie es bei Baader Helvea heisst

Logitech wiederum profitiert weiter stark von der Arbeit im Home-Office. Die Mäuseherstellerin hat von Juli bis September erneut deutlich zugelegt. "Starke Zahlen auf allen Ebenen", heisst es in einem ersten Kommentar der Credit Suisse.

Zu den grössten Verlierern zählen bei den Blue Chips beispielsweise die Aktien von ABB (-0,9%) oder auch LafargeHolcim (-0,8%).

In den hinteren Reihen fallen noch Werte wie Vifor (+0,7%) auf, die sich über eine Lizenzvereinbarung weitere Marktanteile in den USA sichern. Aber auch Burckhardt Compression (+0,3%) werden nach einem Service-Vertrag gesucht.

hr/tt