Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte seinen volatilen Lauf am Dienstag fortsetzen. Nach einem starken Wochenanfang deuten die Indikationen aktuell auf Auftaktverluste hin. Am Markt wird dies mit den Vorgaben aus Übersee begründet. So hat etwa der US-Standardwerte-Index Dow Jones am Montag bis Handelsschluss seine Gewinne komplett abgegeben. In Asien drücken die stark steigenden Corona-Zahlen in China auf die Stimmung, da das Land eine sehr restriktive Politik verfolgt, die sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken könnte.

Gleichzeitig verfolgen Investoren den anhaltenden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Nachdem die vierte Verhandlungsrunde am Montag ohne grössere Fortschritte vonstattenging, bleibe die Hoffnung, dass die am Dienstag wieder aufgenommenen Gespräche zu einer Lösung des Konflikts führen könnten. Beim Ölpreis führte dies bereits zu einem starken Rückgang. Darüber hinaus beginnt die Notenbank Fed am heutigen Dienstag ihre zweitägige Sitzung, die eine Straffung der Geldpolitik für den morgigen Mittwoch mit sich bringen wird. "Es ist wirklich ein ziemlich schwieriges Umfeld, die Märkte sehen unglaublich überverkauft aus", kommentiert ein Händler.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 08.15 Uhr 0,58 Prozent auf 11'611,03 Punkte. Alle 20 SMI-Titel werden mit Verlusten erwartet. Die Spanne reicht von -1,5 Prozent bei der UBS bis -0,4 Prozent bei der Swisscom.

Vor allem jene Werte, die zum Wochenstart eine gewisse Erholung gezeigt haben, werden nun wieder mit stärkeren Verlusten erwartet. Dazu zählen Zykliker wie ABB (-0,8%) oder Holcim (-0,7%) sowie die Aktien der beiden Grossbanken UBS und CS, die beide um mehr als 1 Prozent tiefer erwartet werden.

Das Hauptgeschehen findet an diesem Tag allerdings in den hinteren Reihen statt. Dort hat etwa Tecan (-5,1%) die Zahlen für 2021 vorgelegt, die allesamt schwächer als erwartet ausgefallen sind, wie es in ersten Analystenkommentaren heisst.

Beim Zughersteller Stadler Rail (-3,0%) werden die Zahlen für 2021 zwar als gut befunden. Allerdings sei der Ausblick auf die künftige Margenentwicklung vorsichtig, heisst es etwa bei Vontobel.

Dagegen hat der Sensorenhersteller Sensirion die durchschnittlichen Erwartungen übertroffen, was am Markt denn auch mit einem vorbörslichen Plus von 2,4 Prozent honoriert wird.

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