Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag fester erwartet. Der Erholungstrend vom Vortag dürfte sich laut Händlern dank positiven Vorgaben aus den USA und aus Fernost fortsetzen. Gestützt werde die Erwartung von der Publikation des US-Notenbank-Protokolls. Angesichts der hohen Inflation stellten die Währungshüter zwar wie erwartet eine Zinserhöhung im Juli um 50 bis 75 Basispunkte in Aussicht. Allerdings deuteten die zuletzt veröffentlichten US-Einkaufsmanagerindizes auf eine Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit in den USA hin. Auch an den Rohstoffmärkten, wo der Ölpreis weiter gefallen ist, werde eine Rezession eingepreist. "Das lässt darauf hoffen, dass das Fed nach der Zinserhöhung im Juli eine Pause einlegen könnte", sagt ein Händler.

Konjunktursorgen gibt es auch in Europa, wo eine Energiekrise droht. Zudem könnte die Erholung von der Entwicklung in China gebremst werden. Dort schürt eine neue Welle von Covid-Ansteckungen die Angst vor einem erneuten Lockdown in Grossstädten wie Peking oder Schanghai. Zudem dürften sich die Anleger vor den Freitag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten vorsichtig verhalten. Einen Vorgeschmack dazu erhalten die Marktteilnehmer schon am heutigen Donnerstag von den ADP-Daten und den wöchentlichen Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung. Kein Wunder, sprechen Händler denn auch von einer fragilen Marktlage, die jederzeit wieder kippen könne. Hierzulande ist die Arbeitslosenquote im Juni wie erwartet auf 2,0 von 2,1 Prozent gesunken.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 8.15 Uhr 0,71 Prozent hinzu auf 10'917,94 Punkte. Für alle 20 SMI-Werte zeichnet sich aktuell eine freundliche Eröffnung ab. Die Aufschläge erstrecken sich von +0,5 Prozent für SGS bis +1,5 Prozent für Richemont.

Wie bereits am Vortag werden technologienahe Werte höher gestellt. Unter den Blue Chips gewinnen Logitech 0,8 Prozent hinzu. Und auch AMS Osram sind mit 7,40 Franken um 0,8 Prozent fester gestellt. Eine Kurszielsenkung von Jefferies auf 8 von 13 Franken belastet den Sensorenhersteller nicht. Auch Temenos (+1,0%) und VAT sowie in den hinteren Reihen Inficon und Comet werden um jeweils 0,8 Prozent höher angeschrieben. Einzig U-blox sind um 0,6 Prozent niedriger.

Für die Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche werden um 0,6 Prozent höhere Kurse angezeigt. Um rund ein Prozent zulegen können die Grossbanken CS und UBS. Sie schlossen am Vortag zwar auch leicht höher, hinkten dem Gesamtmarkt aber hinterher.

pre/tv