Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt wird zum Wochenschluss ein freundlicher Trend erwartet. Nach dem Schlussspurt an der Wall Street, die am Vortag nach einem schwachen Verlauf nur leicht schwächer geschlossen hatte, und Kursgewinnen in Fernost, werden auch hierzulande höhere Kurse erwartet. "Es schlägt die Stunde der Schnäppchenjäger", sagt ein Händler. "Die Verkäufer dürften fertig sein", sagt ein anderer Händler. Dass dabei die Wochenverluste von derzeit knapp zwei Prozent ganz ausgeglichen werden könnten, sei eher unwahrscheinlich, heisst es weiter.

Viel habe sich ja nicht geändert. "Die Märkte stehen weiterhin stark unter dem Einfluss der Zinsängste", sagt ein Händler. Doch diese habe US-Notenbankchef Jerome Powell wohl etwas dämpfen können. Powell habe die Befürchtungen, dass das Fed den Leitzins im Juni um 0,75 Prozentpunkte erhöhen werde, wenigstens vorübergehend zerstreut, sagt ein Händler. "Das zeigt auch die Rendite der zehnjährigen T-Bonds, die sich auf noch gut 2,8 Prozent (von zeitweise fast 3,20%) entspannt hat." Zuversichtlich stimme auch, dass die Berichtssaison sowohl für die USA als auch für Europa recht positiv verlaufen sei. Wie immer könnten aber die am Nachmittag aus den USA anstehenden Konjunkturzahlen - veröffentlicht werden die Im- und Exportpreise und der Konsumentenvertrauensindex der Universität Michigan - das Geschehen noch beeinflussen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI legt gegen 8.15 Uhr um 0,46 Prozent zu auf 11'559,28 Punkte. Alle SMI-Titel werden höher gestellt. Die Aufschläge reichen von +1,7 Prozent bei Logitech bis +0,2 Prozent bei Alcon.

Logitech erhalten Auftrieb von einer Analystenempfehlung. Julius Bär hat das Rating auf "Buy" von "Hold" erhöht. Das Kursziel lautet 75 Franken. Der Markt dürfte mittlerweile einen Grossteil der negativen Faktoren eingepreist haben, lautet die Begründung.

Die Anteile von Zurich sind um 0,8 Prozent fester indiziert. Mehrere Geldhäuser haben im Anschluss an den Quartalsbericht das Kursziel etwas erhöht.

In der oberen Tabellenhälfte des SMI stehen zudem die Aktien des Elektrokonzerns ABB (+0,7%) sowie der Banken CS und UBS (je +0,6%). Die Aktien der Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche werden um rund ein halbes Prozent fester indiziert.

Auf den hinteren Rängen fallen einzig Galenica (-2,4%) auf, die aber Ex-Dividende gehandelt werden.

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