Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse wird am Freitag, dem letzten Handelstag vor Weihnachten, gemäss vorbörslichen Indikationen etwas fester erwartet. Nach den jüngsten Verlusten sei eine leichte Gegenbewegung durchaus möglich, sagte ein Händler. Dafür spreche, dass die Wall Street am Vortag die Verluste noch habe eindämmen können und über den Tiefstkursen geschlossen habe. Ob dies der Startschuss für das erhoffte Weihnachtsrally ist, bleibt aber ungewiss. Am Vortag hatte der SMI nach einer kräftigen Erholung am Mittwoch den Abwärtstrend wieder aufgenommen und schwächer geschlossen. Robuste US-Konjunkturdaten hatten bei den Anlegern die Furcht vor einer Lohn-Preisspirale geschürt und damit auch die Angst vor steigenden Zinsen.

Am letzten Handelstag vor Weihnachten sei mit einem ruhigen Geschäft zu rechnen, heisst es am Markt. "Viele Marktteilnehmer haben sich bereits in die Weihnachtsferien verabschiedet", meinte ein Händler. Der Markt werde daher auch nicht sehr liquide sein. Ob die am Nachmittag aus den USA anstehenden Konjunkturzahlen die Kurse noch beeinflussen können, werde sich weisen. Auf dem Programm stehen unter anderem Angaben zum privaten Einkommen, den Konsumausgaben und der auf den Konsumausgaben basierende Preisindex PCE.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt um 08.15 Uhr 0,30 Prozent hinzu auf 10'807,46 Punkte. Alle 20 SMI-Werte werden höher indiziert. Die Aufschläge reichen von +0,2 Prozent (Swisscom) bis +0,9 Prozent (Credit Suisse).

Die firmenspezifischen Impulse sind dünn gesät. Die Kursgewinne seien daher eher technischer Natur, so ein Händler. So etwa machten Credit Suisse (+0,9%) einen Teil des Vortagsverlusts von 1,2 Prozent wett.

Beim Genussschein von Roche (+0,6%) helfe eine gute "Apothekermeldung", heisst es. Der Pharmakonzern hat in den USA die Zulassung für sein Krebsimmuntherapeutikum Lunsumio (Mosunetuzumab) erhalten.

Auf den hinteren Reihen führen Basilea (+1,3%) die Gewinner an. Auch hier wirkt eine Produktenachricht positiv. Der Lizenzpartner Asahi Kasei Pharma hat in Japan die Zulassung für das Pilzmittel Cresemba (Isavuconazol) zur Behandlung von Erwachsenen erhalten.

Landis+Gyr werden um 0,9 Prozent höher gestellt. Das Messtechnikunternehmen hat über eine Tochtergesellschaft eine Ausschreibung für die Lieferung von 565'600 intelligenten Stromzählern in Israel gewonnen.

Dagegen werden Emmi (-0,3%) leicht tiefer gestellt. In einem Interview mit AWP sagte der scheidende CEO Urs Riedener, Emmi sei auf Kurs, die angepeilten Ziele für den EBIT von 265 bis 280 Millionen Franken und eine Reingewinnmarge zwischen 4,5 und 5 Prozent zu erreichen. "Wir haben aber auch gesagt, dass wir am unteren Rand abschneiden werden", so der CEO. Emmi hatte im Sommer seine Gewinnaussichten senken müssen.

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