Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Mittwoch gemäss vorbörslichen Indikationen etwas höher gesehen. Die Anleger dürften sich am Tag der Amtsübergabe in den USA aber wohl nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, heisst es am Markt. Die Amtseinführung von Joe Biden als 46. Präsident der USA findet um 18 Uhr (MEZ) statt und wird nach dem Sturm auf das Kapitol vor zwei Wochen von noch strengeren Sicherheitsvorkehrungen begleitet als üblich. Eine gewisse Nervosität sei zu spüren, sagt ein Händler. Andere Faktoren wie Konjunkturzahlen dürften daher wohl in den Hintergrund rücken. Hierzulande werden allerdings die Umsatzzahlen von Richemont positiv aufgenommen.

Am Markt stehen nun laut Händlern die Pläne der neuen US-Regierung, mit billionenschweren Konjunkturhilfen die Folgen der Pandemie zu bekämpfen, im Fokus. Dabei habe die designierte US-Finanzministerin Janet Yellen die Erwartungen noch angeheizt, in dem sie das Corona-Hilfspaket der neuen US-Regierung vor dem Kongress gutgeheissen habe. Yellen plädierte dafür, bei den Pandemie-Hilfen "gross zu handeln". Andere Faktoren wie Steuererhöhungen und dass es wohl keine grossen Veränderungen in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China geben dürfte, würden derzeit ausgeblendet.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 8.15 Uhr 0,40 Prozent höher bei 10'920,29 Punkten. 19 der 20 SMI-Titel werden höher und nur UBS (-0,5%) werden tiefer gestellt. Die SMI-Werte bewegen sich zwischen +3,3 Prozent (Richemont) und +0,2 Prozent (SGS).

Vorbörslich im Rampenlicht steht Richemont (+3,3%). Der Luxusgüterhersteller ist im Weihnachtsquartal umsatzmässig stärker gewachsen als erwartet. Dabei überraschte der Genfer Konzern vor allem in China, wo die Verkäufe währungsbereinigt um 80 Prozent stiegen, und im Segment Schmuck mit +9 Prozent.

Im Sog von Richemont werden auch die Anteile des Uhrenkonzerns Swatch (+2,0%) höher gestellt.

Alcon (+1,3% auf 65,60 Fr.) sind nach einer Kaufempfehlung von Berenberg gesucht. Die Bank erhöht zudem das Kursziel auf 70 von 69 Franken.

AMS werden um 2,3 Prozent fester indiziert. Händler verweisen dabei den Quartalsbericht des Chipindustrieausrüsters ASML, der im 4. Quartal besser als erwartet abgeschnitten hat. Zudem prüft das Unternehmen einen signifikanten Aktienrückkauf im ersten Quartal.

pre/rw