Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag gemäss den vorbörslicher Indikationen etwas höher erwartet. Die Vorgaben aus den USA sind zwar gut, aber die Märkte hätten inzwischen ein sehr hohes Niveau erreicht und das Aufwärtspotenzial sei damit begrenzt, heisst es am Markt. Der Gesamtmarkt, der in den vergangenen Tagen vor allem dank der Pharmaschwergewichte auf ein Rekordhoch gestiegen sei, sei zudem überkauft und damit verletzlich. Zudem beschäftigt die Anleger weiterhin die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Daher werde sich der Handel wohl weiter auf die Aktien der Firmen konzentrieren, die mit Ergebnissen aufwarten. Dazu zählen heute an erster Stelle Straumann und Zurich Insurance.

Obwohl die Inflation in den USA nicht weiter gestiegen ist, was an den Märkten erleichtert aufgenommen wurde, gibt es weiterhin keine Klarheit, wann die US-Notenbank nun mit dem Herunterfahren der Anleihenkäufe beginne. Denn innerhalb des Fed gibt es Stimmen, die sowohl für eine baldige Straffung der Geldpolitik plädieren als auch solche, die mit Rücksicht auf den US-Arbeitsmarkt weiter zuwarten wollen. Viele Analysten gehen davon aus, dass das Fed vor Ende Jahr mit dem Tapering beginnt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.15 Uhr um 0,25 Prozent höher bei 12'418,48 Punkten. Am Mittwoch überwand der Leitindex erstmals die Marke von 12'400 Punkten und setzte bei 12'426 eine neue Bestmarke, die er zum Schluss aber nicht halten konnte.

Alle 20 SMI-Titel werden höher gestellt. 19 Titel verteuern sich zwischen 0,1 und 0,2 Prozent.

Die grosse Ausnahme sind Zurich, die um 2,1 Prozent höher indiziert werden. Der Versicherer hat den Gewinn im ersten Halbjahr 2021 stärker als erwartet gesteigert.

Bei den SLI-Werten fallen Straumann (+1,4%) auf. Der Dentalimplantat-Hersteller hat ein starkes erstes Halbjahr 2021 hingelegt. Für den Rest des Jahres hebt das Management nun die Prognose an.

Die Aktien von Lonza (+0,1%) sind leicht höher indiziert. Damit zeigen sie sich wenig beeinflusst von der Entwicklung beim US-Partner Moderna, dessen Aktien wie die von Biontech und deren Partner unter Druck massiv standen. Gemäss Medienberichten soll nämlich die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüfen, ob aufgetretene seltene Symptome nach der Verabreichung von mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 als Nebenwirkung eingestuft werden sollen.

Bei den Vertretern der hinteren Reihen konnte Comet (+1,1%) mit einer kräftigen Gewinnsteigerung aufwarten. Für die Aktien von Bell, Cicor sowie der Glarner, Basler und Berner Kantonalbanken, die ebenfalls gute Ergebnisse vorgelegt haben, sind keine vorbörslichen Kurse verfügbar.

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