Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Freitag leicht zulegen. Händler hoffen auf einen versöhnlichen Wochenschluss nach den schwachen Vortagen. Positiv sei, dass sich die US-Aktien nach einer Aufholjagd im Schlussgeschäft von ihren Tiefstkursen noch hätten lösen können. Allerdings setzten sich in Asien die Gewinnmitnahmen fort. Ausserdem könnte der kleine Eurex-Verfall bei einzelnen Aktien noch eine stützende Rolle spielen, heisst es am Markt.

Seit einiger Zeit sorgen sich die Marktteilnehmer um die lange totgeglaubte Inflation. Doch stark steigende Geldmengen, das geplante US-Konjunkturpaket und anziehende Rohstoffpreise haben die Inflationserwartungen angeheizt und die Anleiherenditen steigen lassen. "Das sind die Zutaten für einen explosiven Inflationscocktail", sagt ein Händler. Zudem kommt in den USA der Arbeitsmarkt nicht in die Gänge. Am Vortag hatten überraschend viele Anträge auf Arbeitslosenhilfe die Anleger verunsichert.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,19 Prozent höher bei 10'737,85 Punkten. Von den 20 SMI-Titeln werden 18 höher und zwei tiefer indiziert. Insgesamt steuert der SMI damit auf einen Wochenverlust von rund 1,3 Prozent zu.

Im hiesigen Markt liegt der Fokus der Anleger auf den Ergebnissen der Schwergewichte Swiss Re und Sika. Pandemie- und Katastrophenschäden haben 2020 dem Rückversicherer Swiss Re (-0,6%) einen höher als erwartet ausgefallenen Verlust von 878 Millionen eingebrockt. Gerechnet wurde mit einem Minus von knapp einer halben Milliarde Dollar. Der Konzern hat aber vorgesorgt und will daher eine unveränderte Dividende von 5,90 Franken je Titel ausrichten. Ein neues Aktienrückkaufprogramm will der Konzern an der GV nicht vorschlagen.

Dagegen hat Sika (+2,7%) besser als erwartet abgeschnitten. Der Zuger Bauchemie- und Klebstoffkonzern hat den Rekordgewinn aus dem Vorjahr trotz eines etwas tieferen Umsatzes im Coronajahr 2020 erneut gesteigert und will die Dividende erhöhen.

Etwas schwächer gestellt sind noch SGS (-0,9%). JPMorgan hat das Rating auf "Neutral" von "Overweight" gesenkt.

Die übrigen SMI-Werte werden um 0,1 Prozent (für Swisscom) bis 0,2 Prozent (für UBS) höher indiziert.

Am breiten Markt fallen Industrie- und Technologiewerte wie Sulzer, Autoneum, Comet, Inficon und VAT mit Gewinnen von gut einem Prozent auf.

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