Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag aufgrund verhaltener Vorgaben aus den USA eine Spur schwächer erwartet. Die Erholung der Aktien lege eine Pause ein, kommentierte die Credit Suisse. An der Wall Street hatte am Montag der enttäuschende Quartalsumsatz des Chipkonzerns Nvidia auf die Stimmung gedrückt und für Abgaben bei Technologiewerten gesorgt. Nach dem unerwartet starken US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag behielten die Marktteilnehmer aber auch die geldpolitische Entwicklung und damit die US-Inflation im Blick, heisst es am Markt. Daher dürften sie sich vor den am Mittwoch erwarteten US-Inflationszahlen vorsichtig verhalten. Andere Impulse sind dagegen dünn gesät. Unternehmensergebnisse aus dem Inland beschränken sich am Berichtstag auf Firmen aus den hinteren Rängen.

Die sehr hohe US-Inflation ist der Grund für den schnellen Zinsanstieg in den USA. Von den Preisdaten erhoffen sich die Marktteilnehmer Hinweise auf das Tempo weiterer Zinsschritte der US-Notenbank Fed. Die Inflation lag mit 9,1 Prozent im Juni massiv über der von der Fed anvisierten Zielmarke und in den vergangenen Tagen hatten US-Notenbanker mehrfach Hinweise auf weiter steigende Zinsen geliefert. Doch je mehr das Fed die Geldpolitik strafft, umso mehr steigen die Sorgen, dass damit die Wirtschaft abgewürgt wird. Hinweise auf die US-Teuerung dürften heute Nachmittag auch die Daten zur Entwicklung der Lohnstückkosten im zweiten Quartal geben.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,22 Prozent leichter bei 11'141,25 Punkten. Dabei werden alle 20 Werte um bis zu 0,3 Prozent tiefer indiziert.

Grössere Kursausschläge gibt es im breiteren Markt, wo alle vorbörslich gehandelten Aktien bis auf Dufry (+1,8%), Galenica (+1,0%) und Swissquote (+0,7%) tiefer gestellt werden.

Grund für das Plus bei Dufry ist der Halbjahresbericht des Reisedetailhändlers. Dufry hat im ersten Halbjahr 2022 deutlich mehr Umsatz erzielt und sich dem Vorkrisenniveau weiter angenähert. Positiv überraschte der höher als erwartet ausgefallene Betriebsgewinn. Unter dem Strich resultierten aber weiterhin rote Zahlen. Das Unternehmen äussert sich vorsichtig optimistisch über die weiteren Aussichten.

Der Apothekenbetreiber Galenica hat im ersten Semester den Umsatz um 5,5 Prozent auf 1,96 Milliarden Franken gesteigert. Der Reingewinn ging um 1,5 Prozent auf 81,3 Millionen Franken zurück. Für das Gesamtjahr hat das Unternehmen zudem seine Prognosen angehoben.

Auf der anderen Seite führen Zur Rose (-1,9%) die Verlierer an. Barclays hat die Aktie der Versandapotheke auf "Equal weight" von "Overweight" gesenkt.

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